Rheinland-Pfalz

Wege zum Hausarzt noch überschaubar

Auch wenn die meisten Patienten in Rheinland-Pfalz noch einen Hausarzt im nahen Umkreis haben, weisen die Zahlen doch auf einen immer stärkeren Ärztemangel vor allem auf dem Land hin.

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MAINZ. Die medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten von Rheinland-Pfalz sicherzustellen wird zunehmend schwerer.

Das zeigen Zahlen, die der Leiter der Versorgungsforschung der KV Rheinland-Pfalz , Thomas Christ, vor wenigen Tagen präsentiert hat.

So berichtete Christ, dass seit 2005 in 29 Gemeinden Hausarztsitze nicht weitergeführt werden konnten. In neun Gemeinden, in denen 2005 noch eine hausärztliche Zweigpraxis betrieben wurde, existierte 2012 auch diese nicht mehr.

In 17 Gemeinden wurden alle zuvor existierenden Hausarztsitze in Zweigpraxen umgewandelt. Dabei müssten nach einer Prognose der KV in den nächsten sieben Jahren allein 1387 Hausarztsitze im Land wiederbesetzt werden.

Fast jeder dritte Hausarzt ist über 59 Jahre alt

Gleichzeitig steige die Nachfrage nach medizinischer Versorgung. So sei die "Morbidität hinsichtlich der zehn häufigsten Diagnosen in einigen ländlichen Gebieten in Rheinland-Pfalz stark überdurchschnittlich".

Als positiv bewertet Christ, dass bislang für die meisten Patienten der Weg zum Hausarzt überschaubar ist. Für 80 Prozent sei die nächstgelegene Hausarztpraxis maximal 2,5 Kilometer entfernt.

208.000 Rheinland-Pfälzer müssten mehr als fünf Kilometer zurücklegen und nur 1600 Patienten benötigen mehr als zehn Kilometer, wenn sie ihren Hausarzt aufsuchen wollen.

Sorgen bereitet der KV das durchschnittliche Alter der Ärzte im Land. So sei ein Viertel der praktizierenden Ärzte und Psychotherapeuten älter als 59 Jahre, bei den Hausärzten trifft das auf fast jeden Dritten zu.

Deutlich gestiegen - von 74 auf 199 - ist in den vergangenen sieben Jahren die Zahl der Zweigpraxen in Rheinland-Pfalz. (chb)

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