Weiß-violettes Wunderwerk geehrt

Die Passionsblume hat die wohl schönste Blüte der Welt und ihre Heilkraft beeindruckte schon früh Ärzte, die mit den spanischen Eroberern nach Amerika kamen und die Anwendung bei den heimischen Indianern sahen.

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Die Passionsblume verdankt ihren Namen spanischen Missionaren, die nach Amerika kamen.

Die Passionsblume verdankt ihren Namen spanischen Missionaren, die nach Amerika kamen.

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Weil ihr Wirkungsprofil einmalig ist und weil sie als Arzneipflanze eine lange Geschichte besitzt, hat der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen" an der Uni Würzburg die Passionsblume (Passiflora incarnata) zur Arzneipflanze des Jahres 2011 gewählt.

Extrakte aus dem exotischen Gewächs werden bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden angewendet. "Untersuchungen am Menschen haben zudem ergeben, dass Passionsblumenextrakt eine gute angstlösende Wirkung besitzt", so Wissenschaftler des Würzburger Studienkreises.

"Zugleich treten keine muskelentspannenden Effekte auf." Die Wirkung beruht dabei auf einer Hemmung am GABA-A-Rezeptor.

Der Name der Passionsblume geht darauf zurück, dass die Missionare im neu entdeckten Kontinent Amerika die Blüten unter einem christlichen Aspekt deuteten:

Sie sahen in den weiß-violetten Wunderwerken die Marterwerkzeuge der Passion Christi. Die Fäden der Nebenkrone waren ein Symbol für die Dornenkrone, die fünf Staubblätter standen für die Wundmale, die Säule mit Fruchtknoten für den Pfahl der Geißelung und die drei Griffel mit den Narben für die Nägel am Kreuz.

Arzneipflanze 2010 war übrigens Efeu. (run)

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