Anlagen-Kolumne
Das Comeback der Investmentfonds
Von Gottfried Urban
Mittlerweile hegt jeder zweite Deutsche starke Zweifel, ob sich seine Geldanlagen überhaupt noch rechnen. Eine Umschichtung des Vermögens hat bisher aber weniger als die Hälfte der Befragten in Betracht gezogen.
So das Ergebnis des aktuellen Anlegerbarometers einer großen deutschen Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Finanzentscheider in privaten Haushalten befragt hat, die mindestens eine Geldanlage besitzen.
Annähernd jeder fünfte Sparer hat nach eigenen Angaben sein komplettes Vermögen täglich verfügbar angelegt. Doch nur acht Prozent glauben, dass dies auch erforderlich ist.
Die hohe Kassenhaltung der Deutschen ist nicht allein auf kurzfristig ausgerichtete Sparziele zurückzuführen. Die Altersvorsorge und das Sparen auf die Immobilie stehen bei den Sparzielen ganz oben.
Der geplante Anlagehorizont wird meist mit mehr als vier Jahren angegeben. Anleger wollen ihre Vermögensplanung langfristig ausrichten. Aber offensichtlich wird das nicht getan.
Nun gibt es erste Anzeichen, dass bei Sparern ein Umdenken einsetzt. Das Tagesgeld wird noch von 29 Prozent der Anleger als attraktiv bewertet.
Vor zwei Jahren sagten das noch 51 Prozent. Investmentfonds landeten damals auf dem vorletzten Rang. Diese erscheinen nun erstmals seit langem attraktiver als Tagesgeld.
Steigende Vermögenspreise geben dem System Stabilität und sind ein Teil des Rezeptes zur Bewältigung der Banken- und Staatsschuldenkrise. Da der Zins planwirtschaftlich gesteuert über Jahre niedrig bleibt ist die Aktie alternativlos.
Der Aktienfonds und der Mischfonds mit höherem Aktienanteil dürfen daher beim langfristigen Vermögensaufbau nicht fehlen. Ein erster Einstieg ist der Fondssparplan. Der Investmentfonds muss sich in den nächsten Jahren wieder als feste Basisanlage etablieren.