Telemedizin ermöglicht Spirometrie zu Hause

Halbe Million Euro für häusliche Lungenfunktionsprüfung im Norden

COPD-Patienten in Schleswig-Holstein können ihre Lungenfunktion künftig von zu Hause überwachen lassen: Ärzte erhalten die Werte über eine Plattform.

Veröffentlicht:

Rendsburg. Eine in der Ärzteschaft entwickelte App soll COPD-Patienten und Ärzte im Kreis Rendsburg-Eckernförde entlasten. Die Landespolitik haben das Praxisnetz Medizinische Qualitätsgemeinschaft Rendsburg (MQR) und der Hausärzteverband schon überzeugt: Das Projekt erhält eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro für drei Jahre aus dem Versorgungssicherungsfonds des Landes Schleswig-Holstein.

Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) begründete die Förderung mit der Hoffnung, dass Patienten mit Lungenfunktionseinschränkungen in dem großen Flächenkreis niedrigschwelliger versorgt werden können. Gelingen soll das über folgenden Weg:

Die von den Ärzten angesprochenen Patienten erhalten ein Heimspirometer, um Lungen- und Atemvolumen zu Hause zu messen.

Via Bluetooth auf das Smartphone

Die so erhobenen Daten werden per Bluetooth auf ein Smartphone übertragen. Eine telemedizinische App gibt die Daten über eine gesicherte Plattform an die behandelnden Hausärzte weiter, die damit jederzeit Zugriff auf die Parameter erhalten und situativ entscheiden können, ob ein Pneumologe hinzugezogen oder ob die Behandlung der Patienten angepasst werden muss. „Das mitunter lange Warten auf einen Facharzttermin entfällt“, sagte Garg. Zugleich sieht der Landesgesundheitsminister eine Entlastung für die Ärzte und eine Weiterentwicklung der Versorgung. „Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie kommt diesem Projekt eine besondere Bedeutung zu, weil es darum geht, bei diesen vulnerablen Patientinnen und Patienten Krankheitsverläufe frühzeitig zu erkennen und stationäre Behandlungen zu vermeiden“, blickt Garg auf die Vorteile des Projekts.

Entwickelt wurde das Angebot im Praxisnetz MQR in Kooperation mit dem Hausärzteverband Schleswig-Holstein. Die Partner können sich vorstellen, das Projekt auch auf Patienten mit Asthma und mit Mukoviszidose auszuweiten. Das digitale Lungenportal betreibt die InterMedCon GmbH, die die technische Ausstattung bereitstellt. Evaluiert wird das Projekt vom Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Lübeck. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Algorithmus der Step-up- bzw. Step-down-Strategie in der Reduktionsphase von ICS unter Benralizumab in der SHAMAL-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Schweres eosinophiles Asthma

SHAMAL-Studie: mit Benralizumab hoch dosierte ICS reduzieren

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025