Verhandlungen

KBV und Kassen liegen beim Honorar noch weit auseinander

Orientierungswert, Hausbesuche, EBM-Reform: In den Honorarverhandlungen für 2020 zwischen Ärzten und Krankenkassen geht es um viel. Die Positionen liegen weit auseinander.

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Auf Herz und Nieren geprüft: Beim Thema Geld hört jegliche Freundschaft zwischen Kassen und Ärztevertretern meist auf.

Auf Herz und Nieren geprüft: Beim Thema Geld hört jegliche Freundschaft zwischen Kassen und Ärztevertretern meist auf.

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BERLIN. Die Entscheidung über die Erhöhung des Orientierungswertes wird voraussichtlich im Erweiterten Bewertungsausschuss mit seinem unparteiischen Vorsitzenden landen. Eine Einigung sei „nicht in Sicht“, die Positionen „klaffen weit auseinander“, äußerte sich Dr. Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in einem Videointerview auf der Website der KBV.

Der Orientierungswert, auch Punktwert genannt, liegt derzeit bei 10,8226 Cent. Das bedeutet, wenn eine Leistung im EBM mit 100 Punkten bewertet ist, dass diese Leistung einen Honorarumsatz von 10,82 Euro einbringt. In der kommenden Woche sei ein Spitzengespräch geplant, möglicherweise lasse sich dann „Bewegung ins Spiel bringen“. Weitere Sitzungen des Bewertungsausschusses seien im August und September terminiert.

Noch kein Durchbruch bei Hausbesuchen

Das Paket, das KBV und Spitzenverband der Krankenkassen in diesem Jahr zu schnüren haben, ist auch ziemlich komplex. So sprechen die Parteien bereits seit einem Jahr über eine bessere Bewertung der Hausbesuche, aber auch hier gebe es „keinen Durchbruch“, so Gassen. Der GKV-Spitzenverband sei „bei der Bewertung der Versorgungsnotwendigkeit hier völlig anders unterwegs als wir“.

Auch eine größere Veränderung des EBM, die bereits mehrfach verschoben worden ist, steht weiterhin auf der Tagesordnung. Die KBV habe hier einen Beschlussentwurf vorgelegt. Man sei sich einig, dass die zuwendungsorientierte Medizin gefördert werden solle, die KBV wolle aber allzu große Verwerfungen in der Versorgungslandschaft vermeiden.

„Wir wollen keine ungezügelte Umverteilung zwischen den Fachgruppen“, betonte Gassen. Nun will die KBV zunächst Simulationen anstrengen, um zu sehen, welche Ergebnisse die jeweiligen Beschlüsse produzieren“. Es solle „keine Schnellschüsse“ geben. (ger)

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