Kommunen werden für Landärzte kreativ

KIEL (di). Bleibt in einwohnerschwachen Gemeinden die ärztliche Nachfolge aus, ist Kreativität bei der Suche gefragt. Hilfe gibt auch die KV, die die Honorarabstaffelung für Zweigpraxen in diesen Regionen aufhebt.

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Immer mehr Gemeinden erleichtern interessierten Ärzten die Entscheidung für eine Niederlassung auf dem Land. Der schleswig-holsteinische Gemeindetag berichtet von einer hohen Bereitschaft der Kommunen, die Niederlassung in der Gründungsphase aktiv zu unterstützen.

Damit können niederlassungswillige Ärzte neben den von der Politik auf den Weg gebrachten Maßnahmen wie Verzicht auf Abstaffelungen auf eine zusätzliche Hilfe bauen.

Viele Kommunen haben erkannt, dass ein Landarzt in ihrem Dorf eine wichtige Säule der Infrastruktur ist - und treten dafür auch in Vorleistung. Dazu gehört eine in den vergangenen Jahren verbesserte Betreuung für Kinder und die Bereitstellung von Praxis- und Wohnräumen nach den Wünschen der Ärzte.

Dies reicht von der Befreiung der Pflicht, Stellplätze vorzuhalten bis zum passgenauen Zuschnitt der Praxis nach den Vorstellungen des Arztes. Dies gilt auch für Zweigpraxen, wie ein Bericht aus der nordfriesischen Gemeinde Joldelund zeigt.

Allerdings warnt der Gemeindetag vor überhöhten Erwartungen: "Vereinzelte unterstützende Maßnahmen dürfen nicht dahingehend missverstanden werden, dass Kommunen über dauerhafte Subventionen eine Praxisniederlassung unterstützen." Die Sicherstellung der dauerhaften Wirtschaftlichkeit sei Aufgabe des Praxisinhabers - unterstützt durch Kasse und KV.

Lesen Sie dazu auch: Zweigpraxis rettet den Landarzt

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Kommentare
Dr. Bernhard reiß 24.08.201117:58 Uhr

KV wälzt Aufgaben ab!

Bisher waren wir ja alle von dr Generalforderung der KV umgeben, daß sie alleine den Sicherstellungsauftrag habe. Weiterhin wurden wir über stets neue Kampagnen der KV informiert, die "den Landarzt" wieder attraktiv machen soll. In diesem Artikel sehen wir das Ergebnis. Jahrelange Fehlverteilung, ignorieren der Entwicklung und das Hinnehmen der Einkommensentwicklung in der Allgemeinmedizin tragen Früchte. Stell dir vor es ist Landarzt- und keiner geht hin. Nun überlässt die KV das Ansiedeln der dringend benötigten Ärzte den Kommunen. Sie dürfen investieren und die Versorgung sicherstellen. Die KV läßt sich dazu herab dererlei Bemühungen ihr eigenes Versagen zu reparieren mit Aufhebung der Abstaffelung zu goutieren. Was ist eigentlich mit den Äzten, die die Abstaffelung weiter ertragen müssen, die inevstiert haben und viel arbeiten, für immer weniger Geld? Dei Wahrheit ist: Keinen in dieser Organisation interessiert die Versorgung auf dem Lande. Wenn es anders wäre, würden die Landärzte nicht am Ende der Verdienstskala stehen und es gäbe genug davon. Nun müssen es die Kommunen selbst richten- die KV, wer das noch nicht wußte, braucht dazu kein Mensch.

Dr. Bernhard Reiß
23898 Sandesneben

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