Arztpraxen
Mit MedTech lässt sich bei Patienten punkten
Moderne Medizintechnik in einer Arztpraxis erhöht offenbar das Vertrauen der Patienten in die Kompetenz des Arztes.
Veröffentlicht:HAMBURG. Moderne Medizintechnik kann als wichtige Stellschraube fungieren, um bei Patienten das Vertrauen in die Kompetenz des Praxisteams zu stärken.
Das geht aus einer nach Firmensangaben repräsentativen Online-Umfrage unter 1000 Bundesbürgern hervor, die das Marktforschungsunternehmen Toluna im Auftrag des Medizintechnikanbieters Pentax Medical durchgeführt hat.
Auf die Frage, inwieweit verschiedene Faktoren das Vertrauen der Befragten in ihren Arzt erhöhten, antworteten 85 Prozent, dass der Einsatz von medizintechnischen Gerätschaften, die auf dem neuesten Stand sind, das Vertrauen "sehr stark" oder "eher stark" erhöhe (wir berichteten kurz).
Patienten benennen Vorteile
Wie die Umfrage, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt, zeigt, gehen 96 Prozent der Teilnehmer davon aus, dass die Behandlung mit moderner Medizintechnik Vorteile bringt. Konkret versprechen sich 77 Prozent der Befragten durch modernes Gerät eine bessere Früherkennung von Krankheiten und damit größere Heilungschancen, 68 Prozent eine schonendere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen. 59 Prozent assoziierten kürzere Behandlungszeiten und eine schnellere Heilung.
Immerhin 39 Prozent der Probanden attribuieren modernster Medizintechnik auch ein positives gesundheitsökonomisches Sparpotenzial, indem deren Einsatz insgesamt geringere Kosten für das Gesundheitssystem generiere, da beispielsweise Krankenhausaufenthalte verkürzt werden könnten.
Der Einsatz moderner Medizintechnik kann sich für Praxischefs auch aus Praxismanagementsicht - und damit aus strategischen Überlegungen heraus - lohnen. Denn Praxen können potenziell das Einzugsgebiet erweitern, wenn sie das entsprechende moderne Equipment vorhalten: Mit 79 Prozent gab fast jeder vierte von fünf Befragten an, dafür weitere Anfahrtswege zum Arzt in Kauf zu nehmen.
Immerhin 18 Prozent würden 50 Kilometer und mehr an einfacher Anfahrt zurücklegen. Dahingehende Überlegungen können sich vor allem für Praxen lohnen, die verstärkt auf Selbstzahlerleistungen setzen wollen, die sehr oft mit moderner Medizintechnik verbunden sind.
Auch der Zeitfaktor zählt
Auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, diesen Anspruch stellen Patienten anscheinend auch an sich selbst. Das legt zumindest die in der Studie offenbarte Tatsache nahe, dass in sieben von zehn Haushalten in Deutschland Medizinprodukte wie Blutzuckermessgeräte, Pulsmesser, Blutdruckmessgeräte oder schlicht Fieberthermometer vorhanden sind. 61 Prozent dieser Medizinprodukte seien dabei nicht älter als drei Jahre.
Was die Umfrage auch nicht verschweigt, ist übrigens die Tatsache, dass moderne Medizintechnik nicht als solitäres Zugpferd fungieren kann, um Patienten für die Praxis zu generieren und sie auch langfristig zu binden. Denn auf die eingangs erwähnte Frage, inwieweit verschiedene Faktoren das Vertrauen in einen Arzt erhöhen können, gab es auch hohe Werte für Stellschrauben, die mitunter völlig ohne Investitionen verbunden sind.
So gaben 94 Prozent der Befragten an, dass es ihr Vertrauen in den Arzt sehr oder eher stark erhöhe, wenn dieser sich Zeit nimmt, um die Behandlung genau zu erklären. 90 Prozent trafen diese Aussage für die regelmäßige Weiterbildung und Qualifizierung des Arztes.
Ob sie von der Verpflichtung ihres Arztes, innerhalb von fünf Jahren 250 CME-Punkte vorzuweisen, wussten, geht dabei nicht aus der Studie hervor.
Mit freundlichem Praxispersonal können Ärzte in 88 Prozent der Fälle bei Patienten punkten. 81 Prozent legen Wert auf eine hell und ansprechend eingerichtete Praxis.