Tipps von Unfallchirurgen

Praktische Hilfestellung für verletzte Hobby-Handwerker

Wie man Unfälle vermeiden kann und was bei einem Unfall zu tun ist – das wissen Unfallchirurgen wohl am besten. Ihre Tipps für Hobby-Heimwerker in der COVID-19-Pandemie eignen sich zur präventiven Weitergabe an Patienten.

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Achtung Finger: Wer fleißig heimwerkert, sollte auch wissen, was im Notfall zu tun ist.

Achtung Finger: Wer fleißig heimwerkert, sollte auch wissen, was im Notfall zu tun ist.

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Berlin. Die Unfallchirurgen haben Tipps zur Erstversorgung von Handwerksverletzungen zusammengestellt, die gut an Patienten weitergeleitet werden können. „Wir sehen jetzt etwa ein Drittel mehr Handwerkerverletzungen in der Notaufnahme“, verdeutlicht Professor Michael J. Raschke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster in einer Pressemitteilung von Ende März.

Aufgrund der Corona-Pandemie hätten nun mehr Menschen Zeit und Ideen für Handwerksprojekte in den eigenen vier Wänden. Angeleitet von Do-It-Yourself-Ratgebern ohne entsprechendes Gerät, Schutzmaßnahmen und Erfahrung machten sie sich oft selbst ans Werk. Dies führe offenbar zu dem beobachteten Anstieg an Handwerksverletzungen.

Ziel der Ratschläge sei nun, dass Hobby-Handwerker wissen, was im Fall eines Unfalls zu tun ist und leichter einschätzen können, wann ein Arztbesuch erfolgen sollte, heißt es in der Mitteilung. ker

Erstehilfe-Tipps der Unfallchirurgen:

  • Bei Quetschungen: Pause, Eis, Kompression, ggf. hochlegen. Sollten die Beschwerden am Folgetag nicht wesentlich rückläufig sein, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Beim Schnitt mit einem Cuttermesser: Blutung mit einem sauberen Tuch stoppen und die Wunde beobachten. Kribbelt der Finger oder ist er taub, könnte ein Nerv verletzt sein. Im Zweifel auch hier den Arzt kontaktieren.
  • Beim Schlag mit dem Hammer auf Finger oder Daumen: Wenn es keine offene Wunde ist, dann mit einem feuchten Tuch kühlen. Lassen Schmerz oder Schwellung nicht nach, sollte eine Abklärung erfolgen. Das gilt auch bei einem Bluterguss unter dem Nagel, da er auf einen Bruch des Fingerendgliedes hindeuten kann.
  • Bei einem abgeschnittenen Finger: Falls etwa mit der Kreissäge ein Finger abgetrennt wurde, schnellstmöglich die Blutung am Stumpf mit einem Druckverband stoppen. Das Fingerglied muss trocken in eine Plastiktüte. Diese wird in eine weitere Plastiktüte gesteckt, die mit etwas Wasser und wenig Eis gefüllt ist. Das Fingerglied darf nicht direkt mit Eis in Berührung kommen, um thermische Schädigungen am Gewebe zu vermeiden.
  • Beim Sturz auf den Rücken: Bei starken Schmerzen oder Bewusstlosigkeit umgehend einen Rettungswagen rufen, da es sich um eine Wirbelsäulenverletzung oder schwerere Kopfverletzung handeln kann.
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