Bundesländer im Vergleich
So viel kostet ein Klinikaufenthalt
Krankenhausaufenthalte in Deutschland werden im Schnitt immer teurer. In vier Bundesländern entstehen pro Fall Kosten von mehr als 5000 Euro.
Veröffentlicht:WIESBADEN. Die Kosten der Krankenhäuser für stationäre Behandlungen haben sich vergangenes Jahr weiter erhöht. Dazu trugen Personalaufwendungen geringfügig stärker bei als Sachaufwendungen, wie das Statistische Bundesamt zu Wochenbeginn mitteilte.
Demnach legten die stationären Gesamtkosten der insgesamt 1942 (-9 zu 2016) erfassten öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Kliniken in Deutschland 2017 um knapp vier Prozent auf 105,7 Milliarden Euro zu. Bereinigt um nichtstationäre Faktoren wie die Ausgaben für Forschung und Lehre oder die ambulante Notfallversorgung, summierten sich die stationären Klinikkosten auf 91,3 Milliarden Euro (ebenfalls rund vier Prozent über Vorjahr). Die Personalkosten verteuerten sich im Bundesdurchschnitt um 4,5 Prozent auf 63,8 Milliarden Euro.
Weil gleichzeitig die Gesamtfallzahl aber um ein halbes Prozent auf rund 19,4 Millionen vollstationäre Patienten zurückging, erhöhten sich in der Berichtszeit die bereinigten Kosten je Fall überproportional um 4,4 Prozent auf 4695 Euro.
Hamburg wie gehabt am teuersten
Das regionale Kosten-Ranking zeigt gegenüber Vorjahr keine einschneidenden Änderungen: Nach wie vor am teuersten kommt die Leistungserbringer die vollstationäre medizinische Versorgung im Stadtstaat Hamburg. Hier betrugen die Kosten je Fall 5408 Euro (+3,4 Prozent). Am günstigsten fiel wie schon im Vorjahr so auch 2017 wieder mit 4235 Euro je Fall (+4,4 Prozent) die Krankenhausbehandlung im Flächenland Brandenburg aus. (siehe nachfolgende Tabelle).
Bruttokosten von insgesamt 105,7 Milliarden Euro
Auch in den gleichfalls das Kostenranking anführenden Bundesländern Bremen (unverändert Rang 2), Baden-Württemberg (unverändert 3) und Berlin (unverändert 4) hätten die durchschnittlichen Fallkosten im Berichtsjahr „erstmals den Betrag von 5000 Euro“ überstiegen, heißt es in der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes.
Regionale Unterschiede, erläutern die Wiesbadener Statistiker, seien „auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst“. Am kräftigsten hätten sich die stationären Versorgungskosten je Fall zuletzt in Hessen und Rheinland-Pfalz verteuert. In Hessen nahmen sie um 5,3 Prozent auf 4797 Euro zu, im benachbarten Rheinland-Pfalz um gleichfalls knapp +5,3 Prozent auf 4528 Euro.
In Mecklenburg-Vorpommern war 2017 der geringste Kostenanstieg zu verzeichnen. Hier nahmen die Sach- und Personalaufwendungen um lediglich 2,9 Prozent auf 4411 Euro je vollstationärem Fall zu.
Dieser Beitrag wurde aktualisiert am 12.11. um 17.30 Uhr.