Schilddrüsenfunktion

MDK lässt kein gutes Haar am TSH-Test

Der MDK hat mit der TSH-Bestimmung eine weitere IGeL bewertet. Das Urteil lautet "tendenziell negativ".

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ESSEN. Pünktlich zur bevorstehenden Präventionsaktion "Schilddrüsenwoche" vom 8. bis 12 Mai meldet sich der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbands mit der Bewertung des TSH-Tests im Rahmen seines "IGeL-Monitors". Das Urteil: "tendenziell negativ". Die Bestimmung des Thyroidea-stimulierenden-Hormons müssen Patienten, wenn keine Beschwerden vorliegen, die mit einer Schilddrüsenfehlfunktion zusammenhängen könnten, aus eigener Tasche zahlen. Dafür werden laut MDK zwischen 20 und 30 Euro fällig.

Der MDK fand bei seiner Literaturrecherche "keine Studien", die "der Frage nach Nutzen und Schaden des Schilddrüsen-Checks nachgegangen sind" Man habe lediglich eine Übersichtsarbeit gefunden sowie Studien, "die mehrheitlich zeigen, dass eine frühe Behandlung einer Schilddrüsenerkrankung keine Vorteile bringt". Daher sei es unwahrscheinlich, dass die TSH-Bestimmung zur Früherkennung einen Nutzen habe, heißt es abschließen – "aber letztlich weiß man es nicht genau".

Dagegen lasse sich zumindest indirekt auf mögliche Schäden schließen, da jede Früherkennungsuntersuchung die Gefahr berge, heißt es, "dass Menschen unnötig verunsichert und behandelt werden". Dieses Risiko sei bei der TSH-Bestimmung besonders groß, argumentiert der MDK. "Da nur ein Bruchteil der Menschen mit auffälligen TSH-Werten später Beschwerden bekommt, müssten die meisten die Nebenwirkungen einer Behandlung unnötigerweise in Kauf nehmen". (cw)

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Kommentare
Michael Hill 05.05.201719:06 Uhr

TSH Test

Warum denn eine Früherkennung, wenn jede "die Gefahr berge" eine Verunsicherung hervorzurufen.Da muss man sich doch wirklich fragen auf welchem medizinischen Level sich der MDK befindet, böser formuliert, warum man dort gelandet ist...!!! Nochmal zum Mitdenken, ein frühes "screening" ist angedacht um rechtzeitig eine angehende Erkrankung erkennen zu können, bevor sich klinische Auswirkungen bemerkbar machen. Dass Schilddrüsenfunktionsstörungen bis hin zum Schilddrüsenkarzinom leider zunehmend häufige Erkrankungen sind, ist mehreren Ursachen zuzuschreiben. Die früher eher als exotisch gesehene Diagnose "Thyreoiditis" hat leider nach Tschernobyl (!) eine Zunahme erfahren. Und das nur ein "Bruchteil" der Menschen mit auffälligen TSH Werten später Beschwerden bekommen, ist schlicht eine medizinische Ignoranz bzw. nicht haltbar. Wenn der MDK hier auf erhöhte TSH Werte im Menopausenbereich fokussiert ist das schlichtes Schalspurdenken!

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