Herz-Kreislauf-Sterblichkeit

Tut Alkohol dem Herzen wirklich gut?

Dieser Frage widmete sich eine über 20 Jahre laufende Studie.

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Eine aktuelle Studie hat keinen Hinweis darauf gefunden, dass sich mäßiger Alkoholkonsum günstig auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit auswirkt.

Eine aktuelle Studie hat keinen Hinweis darauf gefunden, dass sich mäßiger Alkoholkonsum günstig auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit auswirkt.

© volff/fotolia.com

ROM. Eine über 20 Jahre laufende dänische Studie mit fast 19.000 Krankenschwestern ("The danish nurses' cohort study") lieferte nach der Bereinigung um Gesundheits-, Lebensstil- und psychosoziale Faktoren keine Hinweise auf einen signifikanten günstigen Zusammenhang zwischen niedrigem oder moderatem Alkoholkonsum und der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit.

Kombinierter Endpunkt war die Schlaganfall-, Herzinfarkt- und Herz-Kreislauf-Sterblichkeit, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Rom mit. Die Studienautoren fanden auch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen niedrigem bis mittlerem Alkoholkonsum mit den separaten Endpunkten Schlaganfall und Herzinfarkt.

Täglich 150 ml Wein

Ausgewertet wurden Fragebögen zum Alkoholkonsum in Kombination mit dem dänischen Diagnose-spezifischen Krankenhausentlassungs-Register, Todesursachen und Gesundheitsstatus.

Eine auf dem ESC-Kongress präsentierte Studie aus Israel und den USA untersuchte den Einfluss moderaten Alkoholkonsums auf das Fortschreiten der Atherosklerose der Karotis bei Patienten mit gut kontrolliertem Typ 2-Diabetes, die ansonsten keinen Alkohol zu sich nahmen.

Während der zweijährigen Untersuchungsdauer der CASCADE-Studie erhielten die Probanden täglich entweder 150 ml Mineralwasser, Weißwein oder Rotwein, heißt es in der DGK-Mitteilung. Alle Teilnehmer hielten eine mediterrane Diät ohne Beschränkung der Kalorienzahl ein.

Gesamt-Plaque-Volumen zeigt keine signifikante Veränderung

Zu Studienbeginn sowie nach zwei Jahren wurden das Gesamt-Plaque-Volumen der Halsschlagader und das Gefäßwandvolumen mittels 3D-Ultraschall gemessen. Es lagen verwertbare Ultraschall-Bilder von 174 Patienten vor, bei der Erstuntersuchung wurde bei 55 Prozent Plaque in der Halsschlagader gefunden.

Das durchschnittliche Gesamt-Plaque-Volumen veränderte sich in der Gesamtgruppe nicht signifikant, ebenso wenig in den Kontrollgruppen. Allerdings ergab eine Detailanalyse der 78 Patienten mit zu Studienbeginn feststellbarer Plaque, dass im Drittel mit der stärksten Plaque der Weinkonsum mit einer etwas stärkeren Plaque-Reduktion assoziiert war. Bezüglich des Gefäßwand-Volumens zeigten sich keine signifikanten Veränderungen in den drei Gruppen. (eb)

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