Industrie
„Applaus“ für den gesunden Arbeitsplatz
Mit maßgeschneiderten Konzepten unterstützt die Bosch BKK ihr Trägerunternehmen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Veröffentlicht:Hinter dem einprägsamen Akronym „Applaus“ verbirgt sich ein Wortungetüm: „Arbeitsplatz-Prognose – Lernen, Anwenden, Umsetzen, Stabilisieren“. Im Mittelpunkt stehen individuelle Bewegungsabläufe und körperliche Belastungen, die Mitarbeiter der Robert Bosch AG tagtäglich bewältigen müssen.
Manche sind monoton und wiederkehrend, andere weisen Belastungsspitzen auf. Das gilt für Arbeiten in Fabrikhallen und Werkstätten genauso wie in den Büros.
Muskel- und Skeletterkrankungen sind ubiquitär und häufig, wie Eckhard Köhler vom betrieblichen Gesundheitsmanagement der Bosch BKK der „Ärzte Zeitung“ erklärt.
Als Betriebskrankenkasse nutzt die BKK die Möglichkeiten der Marktforschung, um gezielte und individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln.
Die Gesundheitsberichte des Unternehmens liefern ein detailliertes standort- und arbeitsplatzbezogenes Bild über die Arbeitsunfähigkeiten bei Bosch. Sie ermöglichen sogar Vergleiche mit den Auslandsstandorten.
Produktivitätsverzicht ist nötig
Weltweit werden regelmäßig Mitarbeiterbefragungen eingesetzt, die auch Items zur Gesundheit am Arbeitsplatz enthalten. Das liefert der Kasse wertvolle Informationen über berufsbezogene Gesundheitsprobleme und spezifische Strategien zur Bewältigung.
Allein 15 Mitarbeiter der Kasse, auf die wichtigsten Standorte verteilt, machen solche Analysen, identifizieren Risiken vor Ort, beraten zur Arbeitsplatzgestaltung, entwickeln und priorisieren Präventionsprogramme.
Zu diesen Programmen gehört „Applaus“. In dessen Mittelpunkt steht das Bewegungsverhalten am Arbeitsplatz.
Es ist ein sehr komplexes Programm, das den Betrieben abverlangt, vorübergehend auch auf Produktivität seiner Mitarbeiter zu verzichten, weil die Analyse der individuellen Arbeits- und Bewegungsabläufe und der dabei entstehenden riskanten Belastungen Zeit erfordern – ebenso wie das Training von Entspannungsübungen und schonenderen Bewegungsabläufen.
Im Schnitt seien etwa 16 Einsätze eines Trainers am Arbeitsplatz notwendig, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Aufgrund der heterogenen Herausforderung, aber auch aus didaktischen Gründen arbeite das BGM mit großer Methodenvielfalt, betont Köhler.
Unterstützt werden die Mitarbeiter mit Broschüren und digitalen Angeboten, um eigenverantwortlich Fitnessübungen durchzuführen. Eines der Tools ist „Be fit per Klick“, dessen Inhalte zu 90 Prozent bewegungsorientiert sind und damit auf die Vorbeugung oder Bewältigung von Beschwerden des Muskel- und Skelettapparates abzielen.