Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Aktuelle AOK-Analyse

Hüftgelenk-Operationen: Mehr Routine, weniger Komplikationen

Eine aktuelle AOK-Analyse zeigt: Patienten, denen die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes bevorsteht, können durch die Wahl einer Klinik mit guten Qualitätsergebnissen das Komplikationsrisiko deutlich senken.

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Bei den Hüftgelenks-Implantationen aufgrund von Arthrose hat das WIdO in seiner Analyse eine Gesamt-Komplikationsrate von 5,7 Prozent ermittelt.

Bei den Hüftgelenks-Implantationen aufgrund von Arthrose hat das WIdO in seiner Analyse eine Gesamt-Komplikationsrate von 5,7 Prozent ermittelt.

© ATRPhoto / stock.adobe.com

In welchen Kliniken ist das Komplikationsrisiko bei der Hüftgelenksendoprothetik besonders niedrig? Aufschluss gibt eine aktuelle Analyse von knapp 125.000 Operationen von AOK-Versicherten. Grundlage waren Daten aus den Jahren 2020 bis 2022. Die Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erfolgte auf Basis des Verfahrens zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR).

Demnach war bei den Hüftgelenks-Implantationen aufgrund von Arthrose eine Gesamt-Komplikationsrate von 5,7 Prozent zu verzeichnen. Im Fünftel der Kliniken mit den schlechtesten Ergebnissen lag die Komplikationsrate bei 10,4 Prozent, während sie im Fünftel der Krankenhäuser mit den besten Ergebnissen mit 3,2 Prozent sehr viel geringer war.

Die Detail-Bewertungen für 792 Kliniken, die im Auswertungszeitraum mindestens 30 Eingriffe bei AOK-Versicherten durchgeführt haben, sind im AOK-Gesundheitsnavigator abrufbar. „Im Bereich der Endoprothetik sehen wir nach wie vor große Unterschiede zwischen den an der Versorgung beteiligten Krankenhäusern bei den Fallzahlen und damit auch in der Routine der jeweiligen Fachabteilung“, sagte Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Je mehr Erfahrung eine Klinik hat, desto seltener sind Komplikationen, so Reimann.

Revisions-Op im Blick

Das WIdO hat unter anderem analysiert, wie oft nach einer Hüftgelenks-Implantation innerhalb eines Jahres eine ungeplante Revisions-Op erforderlich war – etwa, weil sich nach dem Eingriff das Operationsgebiet entzündete oder sich die Prothese in der Zwischenzeit gelockert hatte. Dies war bei 2,5 Prozent aller Eingriffe der Fall. Zudem ermittelten die Wissenschaftler, wie oft es zu chirurgischen Komplikationen wie Infektionen durch die Prothese oder Verletzungen von Blutgefäßen kam. Hier lag die Rate bei 2,9 Prozent. Untersucht wurde auch der Anteil von Brüchen des Oberschenkelknochens innerhalb von 90 Tagen nach dem Eingriff. Solche Brüche kamen in 1,9 Prozent aller Fälle vor.

Bessere Qualität durch Klinik-Reform?

Um einen fairen Klinikvergleich zu gewährleisten, wurden bei der Analyse im Rahmen einer Risikoadjustierung auch unterschiedliche Patienteneigenschaften wie Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen berücksichtigt. Reimann: „Durch die anstehende Krankenhausreform wird sich die qualitätsorientierte Konzentration hoffentlich auch im Bereich der Endoprothetik beschleunigen, damit sich Patientinnen und Patienten überall und jederzeit darauf verlassen können, eine optimale Behandlung zu erhalten.“

Zusammen mit den Ergebnissen zu den Hüftgelenk-Operationen aufgrund von Arthrose wurden auch Qualitätsergebnisse für zwölf weitere Behandlungen im AOK-Gesundheitsnavigator freigeschaltet, die im Rahmen des QSR-Verfahrens ausgewertet wurden. (fb)

Die besten Kliniken für Hüftgelenk-Op

Baden-Württemberg

Diakonie-Klinikum Stuttgart

ARCUS Klinik, Pforzheim

Bayern

Sana Klinik, München

Kliniken Hochfranken, München /Naila

Berlin

Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau

Charité - Universitätsmedizin Berlin

Brandenburg

Sana Kliniken Sommerfeld, Kremmen

Oberlinklinik, Potsdam

Bremen

Roland Klinik, Bremen

Hamburg

Helios ENDO-Klinik Hamburg

Hessen

ATOS Orthopädische Klinik, Braunfels

Schön Klinik Lorsch

Mecklenburg-Vorpommern

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Standorte Altentreptow und Malchin

Universitätsmedizin Greifswald

Niedersachsen

Herzogin Elisabeth Hospital, Braunschweig

Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende, Krankenhaus Neu-Mariahilf

Nordrhein-Westfalen

LVR-Klinik für Orthopädie Viersen

St. Josef-Stift Sendenhorst

Rheinland-Pfalz

Nardini Klinikum, St. Johannis Landstuhl / St. Elisabeth Zweibrücken

Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur

Saarland

Kreiskrankenhaus St. Ingbert

Marienhaus Klinikum St. Wendel - Ottweiler

Sachsen

Asklepios Orthopädische Fachklinik Hohwald, Neustadt

Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden

Sachsen-Anhalt

Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen, Magdeburg

Helios Klinik Zerbst

Schleswig-Holstein

Schön Klinik Neustadt, Neustadt in Holstein

Vamed Ostseeklinik Damp

Thüringen

Waldkliniken Eisenberg

Marienstift Arnstadt

QSR-Ergebnisse zu Hüftgelenkersatz bei Gelenkverschleiß (Arthrose): Die zwei überdurchschnittlich bewerteten Klinikstandorte je Bundesland mit der höchsten AOK-Fallzahl (2020-2022). Nicht in jedem Bundesland sind zwei überdurchschnittlich bewertete Klinikstandorte vorhanden. Quelle: Abrechnungsdaten von AOK-Patientinnen und -Patienten; Stand: Oktober 2024

AOK-Gesundheitsnavigator: www.aok.de/gesundheitsnavigator

Informationen zum QSR-Verfahren: www.qualitaetssicherung-mit- routinedaten.de

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