Reproduktion

Alkohol in Maßen schadet Spermien nicht

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ODENSE. Männer müssen offenbar nicht um ihre Fertilität fürchten, wenn ihr wöchentliches Quantum an Alkohol 250 Gramm nicht überschreitet, ergab eine Studie mit über 8000 Teilnehmern. Maßvolle Trinker hatten eine ebenso gute Spermaqualität und sogar höhere Testosteronspiegel als Männer, die kaum tranken (Hum Reprod 2014, online 3. Juni).

Die gesunden Probanden waren entweder 18- bis 28-Jährige mit unbekanntem Fertilitätsstatus (n = 6472, Gruppe A) oder fertile Männer zwischen 18 und 45 Jahren (n = 1872, Gruppe B).

Bei allen wurden ein Spermiogramm und der Sexualhormonstatus angefertigt und der Alkoholkonsum in der Woche vor den Untersuchungen erhoben. Dabei wurde eine Einheit mit etwa 12 g Alkohol und mit einem Glas Wein oder Bier gleichgesetzt.

Laut Selbstauskunft konsumierten die Männer nur moderate Mengen an Alkohol, pro Woche im Median acht Einheiten, die jüngeren Männer der Gruppe A zwölf Einheiten, das meiste davon in Form von Bier. Auf mehr als 30 Einheiten pro Woche kamen nur 8 Prozent bzw. 2 Prozent in den Gruppen A und B.

Ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Spermaqualität - Volumen, Spermienkonzentration, Anteil beweglicher und morphologisch normaler Spermien -ließ sich auch dann nicht herstellen, wenn Alter, BMI, Rauchstatus und urologische Erkrankungen berücksichtigt wurden.

Nur in der Gruppe B war die Motilität der Spermatozoen bei mehr als 20 Einheiten Alkohol höher als mit 1-10 Einheiten. In beiden Gruppen zeigte sich dagegen eine lineare Assoziation zwischen dem Konsum von Alkohol, egal welcher Herkunft, und freiem und Gesamttestosteron.

Männer der Gruppen A und B mit mehr als 20 Einheiten pro Woche hatten 24,6 und 19,7 pmol/l mehr freies Testosteron als Männer mit nur 1-10 Einheiten. Umgekehrt gingen mit steigendem Alkoholkonsum die SHBG-Spiegel zurück. Auf die übrigen Sexualhormone - FSH, LH und Inhibin B - hatte das Trinkverhalten keinen Einfluss.

Die positive Korrelation zwischen Alkohol und Testosteron lasse sich damit erklären, dass die Entgiftung des Alkohols den Steroidmetabolismus in der Leber verändere, vermuten die Autoren um Tina Kold Jensen von der Universität in Odense. Sie können eine reverse Kausalität nicht ausschließen - möglicherweise sind Männer mit hohem Testosteronspiegel risikobereiter und trinken mehr.

Jensen und Kollegen schließen, dass "gelegentlicher maßvoller Alkoholkonsum wohl nicht schädlich ist". Über die Risiken von stärkerem Trinken oder Komasaufen lasse ihre Studie aber keine Aussagen zu. (bs)

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