Rückengesundheit

Arbeit im Stehen hilft beim Abnehmen

Stehpulte zum Arbeiten sind beliebt - sie sollen vor allem dem Rücken Gutes tun. Jetzt fanden Forscher heraus: Sie nützen der Gesundheit noch mehr und auch der Figur – in mehrfacher Hinsicht.

Veröffentlicht:
0,15 Kalorien nehmen Arbeiter im Stehen zusätzlich ab – eine Studie empfiehlt zusätzliche Muskelbewegungen, um mehr rauszuholen.

0,15 Kalorien nehmen Arbeiter im Stehen zusätzlich ab – eine Studie empfiehlt zusätzliche Muskelbewegungen, um mehr rauszuholen.

© C. Schüßler / stock.adobe.com

ROCHESTER. Am Schreibtisch zu stehen statt zu sitzen, kann theoretisch beim Abnehmen helfen – allerdings nur mit geradezu preußischer Durchhaltekraft. Grund: Stehend verbrennt der Körper pro Minute 0,15 Kalorien mehr als sitzend, haben US-Kardiologen ausgerechnet.

Ein 65 Kilogramm schwerer Mensch würde in vier Jahren zehn Kilogramm an Gewicht verlieren, wenn er sechs Stunden am Tag steht statt sitzt.

Wem das nicht ausreicht, der kann den Effekt durch "zusätzliche Muskelbewegungen" beim Stehen noch vergrößern, schreiben die Kardiologen. Allerdings nur, wenn die Bewegungen nicht direkt zum Kühlschrank führen – denn die Forscher gehen davon aus, dass es beim sechsstündigen Stehen "keine zusätzliche Nahrungsaufnahme" gibt.

Vorteil geht über Gewichstverlust hinaus

"Stehen verbrennt nicht nur mehr Kalorien, die zusätzliche Muskelaktivität wird auch in Verbindung gebracht mit niedrigeren Raten an Herzattacken, Schlaganfällen und Diabetes", sagte Seniorautor Francisco Lopez-Jimenez von der Mayo Clinic in Rochester. "Die Vorzüge des Stehens könnten also über den Gewichtsverlust hinausgehen."

Für ihre Übersichtsarbeit hatten die Forscher, unklar ob stehend oder sitzend, 46 Studien mit insgesamt rund 1200 Teilnehmern ausgewertet.

In Deutschland gaben 2016 beim jüngsten DKV-Gesundheitsreport zum Thema 46 Prozent der Berufstätigen an, dass sie vorwiegend im Sitzen arbeiten. Schreibtischarbeiter sitzen demnach insgesamt satte elf Stunden am Tag.

Kreativschub mit eingebaut?

 Seit Jahren werben Ernährungsmediziner und auch Rückenexperten dafür, stundenlanges Schreibtisch-Hocken regelmäßig zu unterbrechen. "Lange am Stück unbewegt zu stehen ist aber auch keine Lösung", betonte der Sportmediziner Ingo Froböse zur Veröffentlichung des DKV-Gesundheitsreports. Denn auch dadurch könnten Probleme am Bewegungsapparat entstehen.

Am besten sei es, mehrere Male pro Stunde kurz aufzustehen, etwa zum Telefonieren.

Stehend zu arbeiten mache kreativer, sagte Ende 2015 eine andere US-Studie mit Callcenter-Mitarbeitern. Höhenverstellbare Schreibtische oder auch portable Tischaufsätze, die erlauben, stehend zu bearbeiten, könnten also auch bei der Jagd nach Geistesblitzen helfen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Schild mit der Aufschrift „Praxis ist geöffnet“ hängt an der Eingangstür einer Arztpraxis in Berlin. Doch wer darf mit Termin eintreten? (Archivbild)

© Peter Kneffel / dpa

Debatte um Arzttermine

Lauterbach beklagt „Diskriminierung“ gesetzlich Versicherter

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025