Artischocken-Extrakt bewährt sich in Studie bei Dyspepsie

MÜNCHEN (wst). Ein standardisierter Extrakt aus Blättern der Königsartischocke hat sich bei Patienten mit verschiedenen Subtypen der funktionellen Dyspepsie gut bewährt. Lediglich Patienten, bei denen Unterbauchbeschwerden im Vordergrund standen, sprachen nicht ausreichend darauf an.

Veröffentlicht:
Nach einer sechswöchigen Therapie mit dem Artischocken-Präparat waren über 60 Prozent der Patienten frei von Dyspepsie-Symptomen.

Nach einer sechswöchigen Therapie mit dem Artischocken-Präparat waren über 60 Prozent der Patienten frei von Dyspepsie-Symptomen.

© Foto: Peter Jobstwww.fotolia.de

In die offene multizentrische Studie unter Leitung von Professor Rémy Meier vom Kantonsspital Liestal in der Schweiz waren mehr als 160 Patienten im mittleren Alter von 48 Jahren einbezogen worden. Alle hatten eine funktionelle Dyspepsie mit seit mindestens drei Monaten wiederkehrenden Beschwerden. Ulzera oder sonstige gastroösophageale Läsionen waren endoskopisch nicht nachweisbar. Dr. Dirk Laudahn aus Berlin stellte Studie und Ergebnisse bei einer Veranstaltung des Komitees Forschung Naturmedizin e.V. in München vor.

Die Patienten erhielten sechs Wochen lang dreimal täglich zwei Kapseln eines standardisierten Königsartischockenextraktes (Hepar SL® forte). Die Entwicklung der funktionellen Dyspepsie unter Therapie wurde zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Studie anhand eines validierten Fragebogens erfasst. Darin gingen 14 Dyspepsie-relevante Symptome ein, die nach Häufigkeit, Schweregrad und Beeinträchtigungsgrad für das tägliche Leben gewichtet wurden.

Nach den sechs Therapiewochen waren über 60 Prozent der Patienten beschwerdefrei oder hatten nur noch geringfügige, tolerable Symptome. Insgesamt war bei 74 Prozent der Patienten eine deutliche Besserung zu verzeichnen, die im Schnitt nach elf Tagen spürbar wurde. Nur Patienten mit vorrangig Unterbauchbeschwerden hatten nicht gut angesprochen (Responderrate 15 Prozent).

Die häufigsten Symptome der Patienten in der Studie waren: dysmotilitätsartige Beschwerden mit Leitsymptomen wie postprandialem Völlegefühl, rascher Sättigung, Blähungen oder diffusen Magenschmerzen (70 Patienten). 41 Patienten hatten primär refluxartige Beschwerden wie Sodbrennen, Regurgitation oder saueres Aufstoßen. 29 Patienten hatten eine eher ulkusartige Dyspepsie mit besonders nachts oder bei Hunger auftretenden Schmerzen in der Magengrube.

13 Patienten gaben vornehmlich Unterbauchbeschwerden und sieben Patienten gaben funktionelles Erbrechen als Leitsymptom an.

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger