Diagnose einer Ischialgie in nur zehn Sekunden

BERLIN (ugr). Bei radikulären Schmerzen sind meist degenerative Veränderungen der unteren Bewegungssegmente der Lenden- und Halswirbelsäule die Ursache. Eine Kompression der Nervenwurzeln und starke Schmerzen, die, wie beim Ischias, bis in die Extremitäten ausstrahlen, sind die Folge. "Jedoch ist nicht jeder Schmerz im Bein ein Ischias", erinnert Dr. Michael Steinhaus aus Düsseldorf.

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Als weitere Ursachen für einen Beinschmerz nannte Steinhaus beim gemeinsamen Kongreß der Unfallchirurgen und Orthopäden in Berlin das ISG-(Ileosakralgelenk)-Syndrom, das sich als nicht scharf umschriebener, lumbosakraler Bewegungs- und Ruheschmerz bemerkbar mache, oder das Tractus-iliotibialis-Syndrom, für das ein vom Ober- zum Unterschenkel ziehender Stufenschmerz charakteristisch sei.

Auch vasomotorische Schmerzen, Phantom- oder Tumorschmerzen können erhebliche Beschwerden in den Beinen bereiten und müßten für eine Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden.

"Ein echter Ischias-Schmerz läßt sich jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit binnen zehn Sekunden erkennen - ohne CT, ohne MRT oder andere technische Verfahren", so Steinhaus bei einem von Mundipharma unterstützten Symposium.

Dazu werde der gestreckte Oberschenkel passiv gebeugt. Dies führt zu einer Dehnung des Nervus ischiadicus. Gleichzeitig müsse der Patient das Kinn an die Brust ziehen und husten. Steinhaus: "Heftige Schmerzen hierbei weisen deutlich auf Ischialgie oder Bandscheibenvorfall hin."

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