Aktiveres Leben

E-Bikes bringen Diabetiker auf Trab

Patienten mit Typ-2-Diabetes wird geraten, sich mehr zu bewegen. Da aber viele auch übergewichtig sind, fällt Sport mitunter schwer. Nun zeigt eine Studie: E-Bikes können Typ-2-Diabetikern sehr gut dabei helfen, einen aktiveren Lebensstil einzuschlagen.

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E-Bikes sind beliebt: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 720000 Stück verkauft. Auch Diabetiker finden an dieser Art des Radfahrens Gefallen.

E-Bikes sind beliebt: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 720000 Stück verkauft. Auch Diabetiker finden an dieser Art des Radfahrens Gefallen.

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BERLIN. Typ-2-Diabetiker sind oft auch übergewichtig. Sie sollten regelmäßig körperlich aktiv sein, um abzunehmen und ihre Blutzuckerwerte zu senken. Vielen falle Bewegung gerade aufgrund ihres Übergewichts aber schwer, erinnert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Eine britische Studie habe jetzt ergeben, dass E-Bikes, auch Pedelecs genannt, Patienten mit Typ-2-Diabetes auf dem Weg zu einem aktiveren und fitteren Lebensstil unterstützen können: 20 Studienteilnehmern wurden für fünf Monate E-Bikes zur Verfügung gestellt.

In dieser Zeit erzielten sie durch das Radfahren eine Ausdauersteigerung um knapp elf Prozent. Die Mehrheit der Teilnehmer wollte nach Studienende nicht mehr auf ein E-Bike verzichten.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ermutigt Menschen mit Typ-2-Diabetes auch hierzulande zu mehr Rad-Mobilität: Dank der elektronischen Unterstützung eines E-Bikes müssten Einsteiger keine körperliche Überlastung fürchten. Gleichzeitig verbesserten sie trotzdem ihre Ausdauer, den Stoffwechsel und senkten das kardiovaskuläre Risiko.

Daten über fünf Monate erhoben

Die in der Zeitschrift "Diabetic Medicine" veröffentlichte Machbarkeitsstudie führte Professor Ashley Cooper von der Universität Bristol in Groß-Britannien durch (Diabet Med. 2018; online 8. Mai).

Bei 20 Menschen mit Typ-2-Diabetes untersuchten er und sein Team über einen Zeitraum von fünf Monaten, ob und welche Vorteile der Einsatz von E-Bikes auf ihre Gesundheit hat.

Nach einem ersten Fitnesstest nutzten die Studienteilnehmer die Räder in ihrem Alltag, etwa für die Fahrt zur Arbeit, zum Einkaufen oder für Ausflüge, wie diabetesDE berichtet.

Von den 20 Personen hätten 18 bis zum Studienende teilgenommen. Durchschnittlich legten sie 21 Kilometer pro Woche mit dem Rad zurück.

Die beim Radfahren gemessene mittlere Herzfrequenz der Teilnehmer habe bei knapp 75 Prozent vom Maximum gelegen, verglichen mit einem Wert von gut 64 Prozent beim Gehen.

Beim abschließenden Fitnesstest habe sich bei ihnen eine Ausdauersteigerung um knapp elf Prozent gezeigt. 14 der Teilnehmer hätten sich nach Studienende ein eigenes E-Bike gekauft.

Radfahren ist gelenkschonend

"Seit Jahren versuchen wir immer wieder, Menschen mit Diabetes Typ 2 zu begeistern, sich mehr zu bewegen und ihre Fitness zu verbessern. Häufig ist uns das nicht gelungen. Radfahren als Ausdauersport ist für Menschen mit Diabetes ideal: Dabei verbrennen sie Kalorien und stärken gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge", wird Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf, zitiert.

Die Studie zeige gerade für Einsteiger die Vorteile auf: Radfahren ist gelenkschonend, ein E-Bike erleichtert zudem auch untrainierten Menschen mit Diabetes längere Strecken, Anstiege oder das Fahren bei Gegenwind.

"Die elektronische Unterstützung kann besonders für solche Betroffene eine gute Motivation sein, mit dem Radfahren anzufangen. Auch Ältere, die sich die Kraft nicht mehr zutrauen, finden damit leichter wieder den Einstieg", so Kröger in der Mitteilung.

Helm nicht vergessen!

Den Vorwurf von Kritikern, dass E-Bike-Fahrer sich viel weniger anstrengen als motorlose Radler, muss sich dabei niemand gefallen lassen: Ein Pedelec hat zwar einen batteriebetriebenen Motor.

Anders als ein Motorroller ist es jedoch nach wie vor ein Rad, bei dem der Fahrer kontinuierlich in die Pedale treten muss. "Deshalb ist es für ungeübte Menschen mit Diabetes wichtig, sich vor der ersten Fahrt von ihrem behandelnden Arzt untersuchen zu lassen", so der Diabetologe.

Außerdem sollten Radfahrer einen Helm tragen, der sie bei Stürzen vor Kopfverletzungen schützt. Denn E-Bikes unterstützen eine Beschleunigung auf bis zu 25 km/h, bevor der Motor automatisch gedrosselt wird, erinnert diabetesDE in der Mitteilung.

"Wer ein E-Bike erst mal ausprobieren möchte, findet dafür im Sommerurlaub vielleicht Gelegenheit", so Kröger: "In vielen Ferienorten gibt es Leihstationen, oft sogar Schnupperkurse."

Dass das E-Bike immer beliebter wird, zeigten auch die Absatzzahlen: 2017 wurden in Deutschland 720.000 E-Bikes verkauft. (eb)

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