Erfolgreiche Doppelstrategie gegen LDL-Cholesterin

MÜNCHEN (sto). Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Gefäßerkrankungen oder Diabetes sollte nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ein LDL-Cholesterin von unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l) angestrebt werden. Die Wirklichkeit sieht nach Angaben von Professor Jürgen Schäfer von der Universität Marburg anders aus.

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Nur ein kleiner Teil der Risikopatienten wird den Empfehlungen entsprechend behandelt und erreicht die individuellen, risikoadaptierten Zielwerte. Aus Registern, die den klinischen Alltag widerspiegeln, sei ersichtlich, daß sich die Umsetzung von Therapieempfehlungen in den vergangenen Jahren zwar verbessert habe, vielfach aber immer noch unzureichend ist, sagte der Marburger Kardiologe bei einem Symposium zur Verleihung des MMW-Arzneimittelpreises für Ezetimib/Simvastatin (Inegy®).

So gehe aus dem 4E-Register mit mehr als 50 000 Patienten hervor, daß im Verlauf von neun Monaten mit einer Statintherapie der LDL-Cholesterinwert um 26 Prozent gesenkt wird, berichtete Schäfer. Tatsächlich erreichen damit aber nur etwa zwölf Prozent der Patienten in der Sekundärprävention den für sie empfohlenen Zielwert.

Bei Patienten mit Diabetes liege der entsprechende Wert bei etwa 17 Prozent. Ein vielversprechender Weg, damit Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko möglichst niedrige LDL-Cholesterinspiegel erreichen,  sei die duale Hemmung der Cholesterinbiosynthese in der Leber und der Cholesterinresorption im Dünndarm, sagte Schäfer bei dem Symposium der beiden Unternehmen MSD Sharp & Dohme und Essex Pharma.

Die Hemmung beider Stoffwechselwege sei deshalb so wirksam, weil so die Wechselwirkung zwischen Synthese und Resorption beeinflußt wird: Durch Ezetimib wird die Cholesterinresorption vermindert, die Leber versucht dies durch eine erhöhte Cholesterinsynthese zu kompensieren. Diese Gegenregulation wiederum ist durch ein Statin zu unterdrücken.

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