Erwiesen: Diät bremst Akne aus
Wer Akne hat, kann mit der richtigen Ernährung die Pusteln schrumpfen lassen. Das haben Wissenschaftler jetzt erstmals histologisch nachgewiesen.
Veröffentlicht:SEOUL. Mit einer Ernährung, die zu einer niedrigen glykämischen Gesamtbelastung führt, gelingt es, bei Aknepatienten die Symptome deutlich zu lindern.
Der Effekt einer solchen Diät nach zehn Wochen - statt zum Beispiel Weißbrot und Pommes frites eher viel Gemüse - ist jetzt erstmals auch histologisch belegt worden.
Bei der Diät erfolgten 25 Prozent der Energieaufnahme durch Proteine, 45 Prozent durch Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischem Index und 30 Prozent durch Fette.
Histologisch nachgewiesen wurde der Effekt der Diät jetzt in einer koreanischen Studie, an der 32 Patienten mit einer leichten bis moderaten Akne teilnahmen (Acta Derm Venereol 2012; 92: 241-246).
Im Mittel waren die Patienten 23 Jahre alt. 17 Patienten ernährten sich zehn Wochen lang von einer Diät mit niedrigem glykämischem Index, die zum Beispiel aus Vollkornbrot, Früchten, Bohnen, Gemüse und Fisch bestand.
Die 15 Patienten der Kontrollgruppe wurden nicht über die Bedeutung des glykämischen Indexes bei der Entstehung der Akne informiert und sollten sich wie bisher ernähren.
Immunhistochemische Untersuchungen durchgeführt
Zwei, fünf und zehn Wochen nach Beginn der Studie beurteilten die koreanischen Dermatologen in den beiden Gruppen, wie stark die Akne jeweils ausgeprägt war.
Zudem bestimmten sie die Zahl der entzündlichen und nichtentzündlichen Akneläsionen, unterstützt durch regelmäßige Digitalfotos der betroffenen Hautregionen.
Schließlich wurden auch immunhistochemische Untersuchungen gemacht, um den Grad der Entzündung zu bestimmen und nach Faktoren zu suchen, die etwa die Lipogenese in den seborrhoischen Drüsen unterstützen.
Zu Studienbeginn lag der Aknescore bei 2,18 in der Diätgruppe und bei 2,08 in der Kontrollgruppe. Nach zehn Wochen hatte sich der Score nur in der Diätgruppe verbessert, und zwar auf einen Wert von 1,60.
Durch die Diät wurde die Zahl der Läsionen um etwa 30 Prozent verringert. Im Mittel schrumpfte in dieser Patientengruppe die Fläche einer seborrhoischen Drüse von 0,32 auf 0,24 mm2. In der Kontrollgruppe registrierten die Dermatologen dagegen kaum eine Veränderung.
Anhand der immunhistologischen H & E-Färbung und der IL-8-Immunfärbung konnte schließlich nachgewiesen werden, dass die Entzündungen in der Diätgruppe deutlich verringert wurden, in der Vergleichsgruppe dagegen nicht.
IGF-1 fördert Akne
Von IL-8 ist bekannt, dass eine verstärkte Synthese mit einer Zunahme der Entzündungsvorgänge bei Akne einhergeht. Auch der Faktor SREBP-1 (sterol regulatory element binding protein-1) war in Hautproben der Patienten, die sich der Diät unterzogen, in signifikant geringeren Konzentrationen als in Proben von Patienten der Vergleichsgruppe vorhanden.
Dieser Faktor ist das Schlüsselmolekül für die Lipidsynthese in seborrhoischen Drüsen.
Einer der Faktoren, die die Entstehung von entzündlichen und nichtentzündlichen Akneläsionen antreibt, ist bekanntlich IGF-1 (insulin-like growth factor 1).
Er fördert Akne durch die Stimulierung der Androgensynthese und der Lipogenese in den seborrhoischen Drüsen, wodurch wiederum ein guter Nährboden für Propionibakterien bereitet wird. Vor allem Milch enthält dieses bioaktive Hormon. Auch Nahrungsmittel mit hohem glykämischem Index erhöhen die IGF-1-Spiegel.
Quelle: www.springermedizin.de