Aktuelle Leitlinie

Früherkennung des Glaukoms ab 40 Jahre!

Deutsche Augenärzte geben in ihrer aktuellen Leitlinie praktische Empfehlungen zur Früherkennung des Glaukoms.

Veröffentlicht:
Ab einem Alter von 60 Jahren sollte alle zwei bis drei Jahre eine Untersuchung zur Glaukom-Früherkennung stattfinden, wenn keine weiteren Risikofaktoren vorliegen (Symbolbild).

Ab einem Alter von 60 Jahren sollte alle zwei bis drei Jahre eine Untersuchung zur Glaukom-Früherkennung stattfinden, wenn keine weiteren Risikofaktoren vorliegen (Symbolbild).

© Catherine Yeulet / iStock / Thinkstock

Berlin. Wird ein Glaukom rechtzeitig erkannt, lässt sich die Erkrankung durch Augentropfen, Lasereingriffe oder chirurgische Maßnahmen aufhalten oder verzögern, erinnert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).

Um zu klären, wann und wie häufig Patienten die Vorsorge aus Untersuchung der Sehnervenköpfe mit einem Spezialmikroskop und Augeninnendruckmessung (bisher eine individuelle Gesundheitsleistung) in Anspruch nehmen sollten, haben Experten von der DOG und vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) alle verfügbaren wissenschaftlichen Belege zu den Risikofaktoren für das Glaukom untersucht und auf dieser Basis in einer neuen Leitlinie Empfehlungen ausgesprochen.

Ab 60 Jahre häufigere Untersuchungen empfohlen

Demnach sollte allen Personen ab dem 40. Lebensjahr die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung angeboten werden. In der Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren sollte die Untersuchung alle fünf Jahre wiederholt werden, ab dem Alter von 60 Jahren alle zwei bis drei Jahre – vorausgesetzt, es liegen keine weiteren Risikofaktoren vor.

Zu diesen Risikofaktoren zählen Verwandte ersten Grades, die an einem Glaukom leiden, aber auch ein erhöhter Augeninnendruck. Bei einer Kurzsichtigkeit von mindestens minus vier Dioptrien ist das Risiko für ein Glaukom zwei- bis dreifach so hoch wie bei normalsichtigen Augen, auch Ablagerungen auf der Linse und im Kammerwinkel erhöhen das Risiko.

Risikofaktoren für das Glaukom beachten!

Liegt neben dem Alter ein weiterer Risikofaktor vor, sollten bei Menschen ab 40 Jahren die Abstände zur nächsten Untersuchung auf zwei bis drei Jahre, bei Menschen ab 60 Jahren auf ein Jahr verkürzt werden, so die DOG.

Bei drei oder mehr Risikofaktoren gilt: In diesem Fall sind Betroffene gut beraten, sich schon ab 40 Jahren jährlich untersuchen zu lassen. (eb/ikr)

Die aktuelle Leitlinie (045-015) ist erreichbar auf: www.awmf.org

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Prof. Dr. Ralf Dechend (links), Prof. Dr. Armin Wolf (Mitte), Prof. Dr. Nicolas Feltgen (rechts)

© [M] Claus Uhlendorf; Privat; Privat; Vicu9 / Getty Images / iStock; koolsabuy / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

RVV: Interdisziplinär gegen Sehverlust, Herzinfarkt und Schlaganfall kämpfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH
Abb. 1: Ablauf der LHON-Therapie mit Idebenon

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Lebersche hereditäre Optikus-Neuropathie (LHON)

Aktuelle Therapiedaten und Differenzialdiagnostik in der ärztlichen Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Dr. Tina Herold, Oberärztin an der Augenklinik der LMU München.

© Springer Medizin

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Augenärztliche Versorgung von Diabetespatienten sichern – trotz COVID 19

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Klinikreform

Lauterbach tröstet insolvenzbedrohte Krankenhäuser

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Eine Ärztin untersucht das Handgelenk eines älteren Patienten in einer medizinischen Klinik.

© Drazen / stock.adobe.com

Rheumatoide Arthritis und kardiovaskuläres Risiko

Rheuma: Steife Gelenke, steife Gefäße?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!