Aktuelle Leitlinie
Früherkennung des Glaukoms ab 40 Jahre!
Deutsche Augenärzte geben in ihrer aktuellen Leitlinie praktische Empfehlungen zur Früherkennung des Glaukoms.
Veröffentlicht:Berlin. Wird ein Glaukom rechtzeitig erkannt, lässt sich die Erkrankung durch Augentropfen, Lasereingriffe oder chirurgische Maßnahmen aufhalten oder verzögern, erinnert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).
Um zu klären, wann und wie häufig Patienten die Vorsorge aus Untersuchung der Sehnervenköpfe mit einem Spezialmikroskop und Augeninnendruckmessung (bisher eine individuelle Gesundheitsleistung) in Anspruch nehmen sollten, haben Experten von der DOG und vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) alle verfügbaren wissenschaftlichen Belege zu den Risikofaktoren für das Glaukom untersucht und auf dieser Basis in einer neuen Leitlinie Empfehlungen ausgesprochen.
Ab 60 Jahre häufigere Untersuchungen empfohlen
Demnach sollte allen Personen ab dem 40. Lebensjahr die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung angeboten werden. In der Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren sollte die Untersuchung alle fünf Jahre wiederholt werden, ab dem Alter von 60 Jahren alle zwei bis drei Jahre – vorausgesetzt, es liegen keine weiteren Risikofaktoren vor.
Zu diesen Risikofaktoren zählen Verwandte ersten Grades, die an einem Glaukom leiden, aber auch ein erhöhter Augeninnendruck. Bei einer Kurzsichtigkeit von mindestens minus vier Dioptrien ist das Risiko für ein Glaukom zwei- bis dreifach so hoch wie bei normalsichtigen Augen, auch Ablagerungen auf der Linse und im Kammerwinkel erhöhen das Risiko.
Risikofaktoren für das Glaukom beachten!
Liegt neben dem Alter ein weiterer Risikofaktor vor, sollten bei Menschen ab 40 Jahren die Abstände zur nächsten Untersuchung auf zwei bis drei Jahre, bei Menschen ab 60 Jahren auf ein Jahr verkürzt werden, so die DOG.
Bei drei oder mehr Risikofaktoren gilt: In diesem Fall sind Betroffene gut beraten, sich schon ab 40 Jahren jährlich untersuchen zu lassen. (eb/ikr)
Die aktuelle Leitlinie (045-015) ist erreichbar auf: www.awmf.org