Heuschnupfen plus Husten: Asthmaalarm
NEU-ISENBURG (ikr). Etwa jeder dritte Heuschnupfen geht in ein Pollenasthma über. Da die Beschwerden immer schlimmer und häufiger werden, sollte gleich bei den ersten Symptomen mit einer Asthmatherapie begonnen werden. Experten raten außerdem zu einer spezifischen Immuntherapie.
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Ein Heuschnupfen geht häufig in ganzjähriges Asthma über.
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Bei Heuschnupfen-Patienten mit ersten asthmatischen Beschwerden wie trockener Reizhusten handelt es sich zunächst nur um saisonales Asthma.
"Daher sollte lediglich während der Pollensaison täglich ein niedrigdosiertes Kortikosteroid inhaliert oder der Leukotrien-Antagonist Montelukast eingenommen werden", empfiehlt Professor Karl-Christian Bergmann vom Allergie-Centrum-Charité in Berlin.
Hat ein Patient nach der Pollensaison nach dem Absetzen des Asthmamittels weiterhin Symptome wie Husten oder Giemen, hat sich offensichtlich ein ganzjähriges Asthma entwickelt.
"Es sollte eine Lungenfunktionsprüfung gemacht und die Asthmatherapie fortgesetzt werden", sagte Bergmann zur "Ärzte Zeitung".
Bei manchen Patienten wird eine Intensivierung der Therapie erforderlich. Bergmann: "Wenn ein Patient trotz Medikation dreimal in der Woche Symptome wie Husten oder das Gefühl von Atemnot hat, sollte die Therapie intensiviert werden."
Bergmann: "Denn das ist ein Zeichen dafür, dass das Asthma nicht ausreichend kontrolliert ist." Hierzu gibt es konkrete Empfehlungen in der Nationalen Versorgungsleitlinie zu Asthma.
Und noch etwas ist nach Angaben von Bergmann wichtig: Spätestens beim beginnenden Pollenasthma sollte Patienten mit Heuschnupfen eine spezifische Immuntherapie ans Herz gelegt werden.
Denn diese könne den Asthmaverlauf positiv beeinflussen: Dem Übergang in ganzjähriges Asthma lässt sich vorbeugen, und das saisonale Asthma kann zum Verschwinden gebracht werden.