Hohe Absätze machen die Venenpumpe schlapp

High Heels sind sexy. Viele Männer stehen drauf, Frauen oft nur so lange, wie sie es müssen. Wie High Heels den venösen Rückfluss in der Wade verändern, wurde jetzt in einer Studie geprüft.

Veröffentlicht:
High Heels: Genuss für die Augen, aber Stress für die Waden.

High Heels: Genuss für die Augen, aber Stress für die Waden.

© NiDerLander / fotolia.com

SAO PAULO (St). Wer auf hohen Absätzen durch die Welt stöckelt, gibt am Abend oft ein weniger elegantes Bild ab.

Schmerzen, Müdigkeit und eine bleierne Schwere in den Beinen sorgen dafür, dass die Geplagten nur noch die Füße hochlegen wollen. Eine brasilianische Studie untersuchte die Zusammenhänge jetzt genauer.

Mit der Absatzhöhe reduziert sich die venöse Ejektionsfraktion, gleichzeitig steigt das Residualvolumen (J Vasc Surg 2012; article in press).

Zum Test traten 30 beschwerdefreie Frauen zwischen 20 und 35 Jahren ohne Venenerkrankungen an. Mit Luft-Plethysmografie wurde der venöse Blutfluss der Wade sowohl barfuß als auch auf verschiedenen Absatzhöhen und -formen jeweils nach mehreren anspannenden und entspannenden Fußbewegungen gemessen.

Zwischen den Schuhwechseln durften sich die Probandinnen jeweils fünf Minuten Pause gönnen. Für jede Absatzhöhe wurden ermittelt: venöser Füllungsindex (VFI), Ejektionsfraktion (EF) und Residualvolumen (RVF).

Risikofaktor für Varikosen

Ergebnis: Auf hohen Plateauschuhen funktioniert die Venenpumpe am schlechtesten. Bei den Barfüßlerinnen fanden sich mit 71,5 Prozent die höchsten EF-Werte und mit 35 Prozent das niedrigste RVF.

Bereits bei einer Absatzhöhe von 3,5 cm betrug das RVF 49 Prozent; es stieg mit der Höhe des Absatzes weiter, wenn auch nicht signifikant (Stiletto 56, Plateau 59 Prozent).

Die schlechtesten Werte für die Ejektionsfraktion wurden bei 7 cm hohen Absätzen gemessen (Stilettos 55, Plateau 51 Prozent). Auf die venöse Füllung hatte die Absatzhöhe dagegen keinen Einfluss.

Fazit der Autoren: Bei den gleichen Frauen, bei denen barfuß normale RVF- und EF-Werte gemessen wurden, lagen die Werte außerhalb des Normbereichs, sobald die Probandinnen hohe Schuhe trugen.

Die Autoren gehen davon aus, dass das vorübergehend in seiner Beweglichkeit eingeschränkte Sprunggelenk den venösen Rückstrom verringert. Am stärksten war die Funktion der Muskelpumpe durch hohe Plateauschuhe beeinträchtigt.

Trägt eine Frau ständig hohe Schuhe, kann sich der Druck in den Venen der unteren Extremität erhöhen; dies kann letztlich zu Beschwerden führen und eine Varikose begünstigen.

Quelle: www.springermedizin.de

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!