Studie zeigt

Hunger macht Schmerzen weniger schlimm

Hunger und Schmerz stehen offenbar bei der Aktivierung bestimmter Prozesse in der Hirnrinde in einem Wettbewerb.

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FLORENZ. Wer hungrig ist, reagiert weniger stark auf Schmerzreize als im gesättigten Zustand, hat ein britisches Forscherteam der Universität Liverpool herausgefunden.

"Hunger und Schmerz konkurrieren offenbar miteinander darum, bestimmte Verhaltensreaktionen auszulösen, wenn sie gleichzeitig erlebt werden", so Studienautorin Dr. Hazel Wright in einer Mitteilung zum Kongress der Europäischen Schmerzföderation EFIC in Florenz, wo die Studie präsentiert wurde.

"Uns interessierte es, die Prozesse in der Hirnrinde zu untersuchen, die der Interaktion zwischen Hunger und Schmerz zugrunde liegen".

Schmerzreiz an der Handoberfläche

Am Versuch nahmen 14 Probanden teil, bei denen zweimal ein EEG gemessen wurde - einmal nach einer nächtlichen Nahrungskarenz und einmal nach einem üppigen Frühstück. Dann wurden den Probanden Fotos von Nahrungsmitteln und ungenießbaren Objekten gezeigt.

Gleichzeitig wurden sie mittels Laser einem moderaten Schmerzreiz an der Handoberfläche ausgesetzt. Nach jedem Reiz bewerteten die Studienteilnehmer die Schmerzintensität. Das Experiment lief in drei Blöcken ab, jeder umfasste 32 Versuche.

"Der Schmerz wurde im gesättigten Zustand stärker erlebt als im hungrigen", berichtete Wright.

"Schmerz und die Verarbeitung von unangenehmen Reizen in Teilen des limbischen Systems werden im hungrigen Zustand gedämpft, was auf eine Konkurrenz zwischen dem Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme und der Schmerzempfindung hinweist. Die Verarbeitung von unangenehmen Reizen wird auch dann gedämpft, wenn bloß Fotos von Nahrungsmitteln angesehen werden. Das liefert Hinweise darauf, dass die Schmerzverarbeitung durch Reize mit stark motivierendem Charakter beeinflusst wird."

Quelle: EFIC Abstract Wright et al: The effect of hunger on pain: a laser-evoked potential study

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