Mammografie

Krebsrisiko - eine Frage der Dichte

Eine hohe mammografische Dichte gehört zu den stärksten Risikofaktoren für Brustkrebs. Der altersabhängige Dichteverlust scheint sich aber - wenn überhaupt - nur bedingt vorteilhaft auf das Krebsrisiko auszuwirken.

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:
Frauen, die an Brustkrebs erkrankten, hatten in der Studie anfangs eine erhöhte Brustdichte.

Frauen, die an Brustkrebs erkrankten, hatten in der Studie anfangs eine erhöhte Brustdichte.

© Steffen Schellhorn / imago

UTRECHT. Ob zwischen Veränderungen der mammografischen Dichte und Brustkrebsrisiko eine Verbindung besteht, wurde bisher nur in wenigen Studien und mit widersprüchlichen Ergebnissen untersucht. Nun haben Ärzte der Universität Utrecht anhand einer Kohorte der EPIC-Studie den Zusammenhang erneut überprüft, ebenfalls mit gemischten Ergebnissen.

Insgesamt ergab sich kein Unterschied im Rückgang der mammografischen Dichte bei Teilnehmerinnen mit und ohne Krebs. Nur wenn die Dichte nicht als kontinuierliche Variable betrachtet, sondern in Klassen unterteilt wurde, war bei einem stärkeren Rückgang eine etwas geringere Brustkrebsrate festzustellen.

In der Studie wurden 533 Krebspatientinnen und 1367 Frauen ohne Brustkrebs gegenübergestellt. Alle Frauen hatten an dem niederländischen Brustkrebs-Screeningprogramm teilgenommen und waren bei Studieneinschluss zwischen 49 und 69 Jahre alt gewesen (Am J Epidemiol 2013, online 22. Mai).

Dichte ist zurückgegangen

Erwartungsgemäß hatten Frauen, die an Brustkrebs erkrankten, anfangs eine signifikant höhere mammografische Dichte als Frauen, die gesund blieben: im Mittel 25,2 Prozent versus 22,5 Prozent. Auch waren die dichten Areale bei den Erkrankten signifikant größer ( 34,3 cm2 versus 29,1 cm2).

Während der gut zehnjährigen Nachbeobachtungszeit waren durchschnittlich fünf Mammografien angefertigt worden. Bei der letzten Aufnahme hatte die Brust von Krebspatientinnen eine Dichte von 14,4 Prozent, die der Kontrollen von 12,0 Prozent.

Damit war die Dichte im Mittel in beiden Gruppen um 10,8 Prozent zurückgegangen. Die dichten Areale hatten sich ebenfalls in demselben Maß verkleinert.

Ein numerischer Unterschied zwischen Frauen mit und ohne Brustkrebs war nur erkennbar, wenn die mammografische Dichte in vier Gruppen unterteilt wurde (< 5 Prozent, 5 bis 25 Prozent, 25 bis 50 Prozent und > 50 Prozent).

Veränderung muss ausreichend groß sein

47 Prozent der Frauen waren nach zehn Jahren in einer niedrigeren Kategorie als zu Anfang, 49 Prozent blieben in derselben und 4 Prozent wechselten in eine höhere Kategorie. Frauen, bei denen die Dichte um mindestens eine Stufe zurückgegangen war, hatten ein - allerdings nicht signifikant - geringeres Brustkrebsrisiko als Frauen mit einer unveränderten Dichte.

Umgekehrt hatten Frauen mit einem Dichtezuwachs um eine Stufe ein tendenziell erhöhtes Risiko. Die Diskrepanz zwischen stetigen und diskreten Dichtewerten erklären die Autoren um Dr. Mariette Lokate damit, dass die Veränderungen ausreichend groß ausfallen müssen, damit sie sich auf das Krebsrisiko auswirken.

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