Kommentar zu Depressionen
Männer ticken anders
Männer denken anders als Frauen, Männer fühlen anders - da scheint es nicht ganz abwegig zu sein, was US-Gesundheitsforscher nun glauben, herausgefunden zu haben: Wenn man beim diagnostischen Prozedere richtig, also auch auf den Mann zugeschnitten fragt, gibt es wohl mehr Männer, die an einer Depression leiden, als bisher gedacht, und das 2:1-Verhältnis zugunsten der Frauen stimmt dann gar nicht. Eher sind hier die beiden Geschlechter "gleichberechtigt".
Es könnte also der Untersuchung in den USA zufolge so sein, dass Depressionen bei vielen Männern sehr spät oder gar nicht erkannt werden. Damit dem entgegengesteuert werden kann, sollte man umdenken und die Vorschläge der US-Wissenschaftler aufgreifen: sich nicht auf die traditionell von Männern freiwillig geschilderten Symptome zu verlassen, sondern auch nach bei ihnen der Studie zufolge häufigeren Symptomen zu fragen: Angstattacken, Aggression, Reizbarkeit, Hang zum Drogengebrauch und zu risikoreichem Verhalten.
Dass Männer nicht nur anders fühlen, sondern auch anders leiden, ist schon lange klar. Die Erkenntnis mit den neuen Studiendaten zu verknüpfen, könnte die Versorgung von Männern mit Depressionen voranbringen.
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