Medizinischer Rat hilft Migranten auf Heimaturlaub

Lange Reisen in ferne Länder unter einfachen Bedingungen: Besonders für Kinder ist das ein Risiko.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Durchfälle, Fieber, Hautprobleme und Atemwegserkrankungen: Das sind die häufigsten Gesundheitsprobleme von Kindern auf Reisen. Häufiger als Erwachsene werden Kinder zudem unterwegs von Tieren gebissen.

Das hat eine aktuelle Studie mit 1591 Kindern ergeben, die wegen Gesundheitsstörungen nach Rückkehr von einer Reise in Kliniken behandelt worden waren (Pediatrics 2010; 125: e1072).

Die Kliniken gehörten dem weltweiten Geosentinel Surveillance Network an, in dem reisemedizinisch relevante Daten und Informationen gesammelt werden.

Eine Analyse der Daten hat dabei ergeben: Im Vergleich zu kranken erwachsenen Heimkehrern hatten sich die Angehörigen von Kindern in allen Altersstufen signifikant seltener vor Antritt der Reise zur Gesundheit beraten lassen. Gerade bei den Kindern im Alter von bis zu fünf Jahre fanden sich aber im Vergleich zu den Erwachsenen zusätzliche Reiserisiken wie eine besonders lange Reisedauer von über 30 Tagen.

Besonders häufig wurden mit kleinen Kindern auch Freunde und Familienmitglieder im Ausland besucht ("Visiting Friends and Relatives"); das Erkrankungsrisiko ist dabei erhöht.

Vor solchen Aufenthalten hatten sich die Angehörigen von nur einem Drittel der reisenden Kinder medizinisch beraten lassen. In der reisemedizinischen Praxis sollte daher besonders auf Migrantenfamilien mit Kindern geachtet werden, die eine Reise in ihr Heimatland planen.

Hierbei ist der Impfschutz zu überprüfen und zu vervollständigen sowie gegebenenfalls eine geeignete Malariaprophylaxe zu verordnen. Wichtige Beratungsthemen sind zudem Hautpflege inklusive Sonnenschutz, Umgang mit Tieren, Nahrungsmittelhygiene und Schutz vor Mückenstichen.

Weitere Informationen zur Reisemedizin unter: www.crm.de

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