Ernährung

Mit Süßstoffen steigt das Diabetesrisiko

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LISSABON. Diabetes lässt sich nicht verhindern, indem man Zucker durch Süßstoffe ersetzt. Im Gegenteil, in einer Studie aus Australien hat sich nun herausgestellt, dass Süßstoffe die postprandiale Blutzuckerkontrolle beeinträchtigen. Dies könnte erklären, warum künstlich gesüßte Softdrinks das Diabetesrisiko begünstigen.

In ihrer Studie haben Forscher um Professor Richard Young von der University of Adelaide 20 gesunde Probanden zwei Wochen lang Pillen mit Süßstoff (Sucralose und Acesulfame-K) konsumieren lassen. Die Dosis entsprach 1,2 bis 1,5 Liter eines gesüßten Getränkes pro Tag, also eine ganz schön beträchtliche Menge. Weitere 20 Probanden bekamen stattdessen eine Placebopille, wie beim EASD-Kongress berichtet wurde.

Die Folgen des Exzesses: Im Darm von Probanden mit Süßstoff wurde 20 Prozent mehr Glukose aufgenommen, als bei Probanden ohne Süßstoff. Dadurch lagen bei ihnen die Plasma-Glukosewerte im Schnitt um 24 Prozent höher. Die GLP1-Antwort auf die Zuckerzufuhr fiel dagegen im Vergleich zur Placebogruppe um 34 Prozent geringer aus. Die mit Süßstoff verbundene verstärkte Glukoseabsorption führe womöglich dazu, dass weniger Glukose die mittleren und distalen Darmabschnitte erreiche und als Konsequenz weniger GLP1 sekretiert werde, spekuliert Young.

Greifen Menschen ständig zu "Light"-Getränken, besteht die Gefahr einer gesteigerten postprandialen glykämischen Reaktion. Dadurch wird Typ-2-Diabetes begünstigt. Unklar ist allerdings, ob auch schon geringere Mengen Süßstoff die postprandiale Glukosekontrolle beeinträchtigen. (vsc)

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