Neue Strategie gegen Morgensteifigkeit bei RA

FRANKFURT AM MAIN (ner). Die Morgensteifigkeit sowie Schmerzen bei Rheumapatienten haben ihre Ursache im zirkadianen Rhythmus der Zytokinausschüttung. Rheumatologen wollen diesen Rhythmus künftig bei der Behandlung berücksichtigen.

Veröffentlicht:

Bekannt ist: Kortisol hemmt Zytokine. Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben einen Kortisolmangel. Und die endogene Kortisolsekretion ist bereits gegen Mitternacht beim Minimum angelangt.

Deshalb erreichten die proinflammatorischen Zytokine Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und Interleukin-6 (IL-6) in den frühen Morgenstunden ihre höchste Serumkonzentration. Das erläuterte Professor Rainer Hans Straub aus Regensburg bei einer Veranstaltung des Unternehmens Merck KGaA in Frankfurt am Main. Bei Rheumatoider Arthritis wird die Kortisolsekretion entzündungsbedingt in den Nebennieren und in der Hypophyse gehemmt.

Der relative Kortisolmangel mache langfristig eine niedrigdosierte Glukokortikoidtherapie erforderlich, so der Rheumatologe. Besonders gut sei die Zytokinsekretion zu beeinflussen, wenn ein Glukokortikoid in der Phase ansteigender Zytokinspiegel verabreicht werde, also nachts zwischen 1.00 und 2.00 Uhr. Eine Studie hat ergeben, daß so die IL-6-Spiegel morgens niedriger sind und am Morgen weniger Schmerzen und Morgensteifigkeit auftreten als bei üblicher Medikation.

Allerdings ist die nächtliche Einnahme von Medikamenten schwer umzusetzen und bei Patienten unbeliebt. In einer Multicenter-Studie wird nach Angaben von Professor Erika Gromnica-Ihle aus Berlin daher ein Kortikoid mit retardierter Galenik geprüft.

Bei diesen Patienten sei es im Vergleich zur nichtretardierten Kortikoid-Therapie zu einer deutlichen Besserung der Morgensteifigkeit gekommen. Weitere Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg