Neues Antidepressivum besonders bei Antriebsarmut geeignet

HAMBURG (grue). Mit Bupropion steht sei kurzem ein neues Antidepressivum zur Verfügung. Es eignet sich besonders auch für Patienten, die antriebsarm sind und sich schlecht konzentrieren können.

Veröffentlicht:

Bupropion (Elontril®) ist ein selektiver Wiederaufnahmehemmer der Katecholamine Noradrenalin und Dopamin. Wie Professor Ekkehard Haen von der Psychiatrischen Uniklinik Regensburg berichtet hat, ist Bupropion eine sinnvolle Ergänzung zu anderen selektiv und nicht-selektiv wirkenden Antidepressiva. Denn noch sei unklar, welcher Neurotransmitter - Serotonin, Noardrenalin oder Dopamin - für die Entstehung von Depressionen die größte Bedeutung habe.

"Gut bekannt sind aber die Auswirkungen eines Katecholamin-Mangels, etwa Konzentrationsschwäche, Freudlosigkeit und psychomotorische Verlangsamung", sagte Haen auf einer Veranstaltung des Unternehmens GlaxoSmithKline in Hamburg. Für Patienten, bei denen diese Symptome vorherrschen, könne Bupropion eine Alternative zu herkömmlichen Antidepressiva sein. Das Risiko für Gewichtszunahme und sexuelle Funktionsstörungen sei mit der neuen Arznei gering. Häufigste unerwünschte Wirkungen in Studien waren Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Übelkeit.

Bupropion wird einmal täglich eingenommen. In einer der europäischen Zulassungsstudien war die Substanz in der Akuttherapie Placebo überlegen und ähnlich wirksam wie Venlafaxin. In den USA gibt es mit Bupropion langjährige Erfahrungen, auch zur Rückfallprävention. So wurden bei einer Studie depressive Patienten zunächst acht Wochen mit Bupropion zweimal täglich behandelt. Bei Rückgang der Beschwerden wurde verblindet entweder weiterbehandelt, oder die Patienten bekamen Placebo. Nach etwa einem Jahr waren aus der Placebo-Gruppe noch 48 Prozent und aus der Bupropion-Gruppe noch 63 Prozent der Patienten weitgehend frei von Depressionen. Die Therapie mit Bupropion verlängerte die Zeit bis zum Rückfall um mindestens das Doppelte.

Weitere Infos zu Depression finden Sie im Internet unter der Adresse www.kompetenznetz-depression.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Metaanalyse von 94 Studien

Ein Viertel der Long-COVID-Kranken hat Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg