Pilotstudie

Nordic Walking gegen Nackenschmerzen

Starker Effekt: Statt mit spezifischem Muskeltraining können Patienten ihre Nackenschmerzen auch mit Nordic Walking in den Griff bekommen.

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Nackenschmerzen sind die zweithäufigste Art muskuloskeletaler Schmerzen, in Umfragen beträgt die Sechs-Monats-Prävalenz mehr als 50 Prozent. Büroarbeit am Computer mit ihren repetitiven Arm- und Schulterbewegungen gilt als Risikofaktor. Reduzierter Blutfluss sowie Kalziumablagerungen sollen Mitursachen der lokalisierten Schmerzen, der Steife und der raschen muskulären Ermüdbarkeit sein.

Spezielle Muskelübungen können dem entgegenwirken. Norwegische Forscher haben nun in einer Pilotstudie untersucht, ob sich ähnliche Effekte durch Nordic Walking erzielen lassen (Eur J Phys Rehabil Med 2017, online 1. Juni). Verglichen mit üblichem Gehen bezieht Nordic Walking durch den Stockeinsatz die Nacken- und Schulterpartie stärker ein.

Die 34 Studienteilnehmer, die ihre Schmerzstärke zu Beginn auf einer Skala von 0 bis 100 mit 25 bis 32 angaben, wurden in drei Gruppen randomisiert. Gruppe eins übte sich zehn Wochen lang zweimal wöchentlich je eine halbe Stunde in Nordic Walking. Gruppe zwei absolvierte ein Krafttraining für Nacken- und Schultermuskulatur mit elastischen Bändern. Gruppe drei war die Kontrollgruppe.

Nach Abschluss der Trainingsphase hatte Nordic Walking die Schmerzstärke um 46 Prozent sinken lassen. Das Krafttraining hatte einen Rückgang um 49 Prozent bewirkt. Zehn Wochen später lag das Schmerzniveau in der Nordic-Walking-Gruppe nochmals um 18 Prozent niedriger, während es in der Gruppe mit Krafttraining um 18 Prozent gestiegen war. In der Kontrollgruppe blieben die Schmerzen unverändert. Statistisch betrachtet führte Nordic Walking zu einer starken Schmerzreduktion, fürs Krafttraining fiel die Wirkung mittel bis stark aus. Dabei setzte die Besserung der Beschwerden beim Nordic Walking nach und nach ein, wohingegen sich die Kraftübungen erst in der zweiten Hälfte der Trainingsphase positiv bemerkbar machten. (rb)

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