KOMMENTAR
Nur noch Möhrchen? Wie grauenhaft!
Wie schade, daß der Vergleich von vier Diäten in der frisch publizierten US-amerikanischen Studie unentschieden ausgegangen ist. Endlich hätten jene Gewißheit, die es nötig haben oder glauben, es nötig zu haben. Forscher könnten sich wichtigeren Fragen zuwenden als der Frage etwa, ob eine Möhrchen-Diät besser ist als eine Kartoffel-Diät.
Aber ein paar tröstende Worte sollten die Enttäuschung lindern. Die Studie ist recht klein für statistisch signifikante Resultate; auch wenn die Autoren meinen, die Studien-Population sei ausreichend groß, um vielleicht tatsächliche vorhandene Unterschiede der Effektivität der vier Diäten zu erkennen. Zudem ging es bei der Untersuchung nicht um die Suche nach der besten Diät, sondern um die Frage nach der Alltagstauglichkeit.
Und ganz am Rande: Von einem zwar unwissenschaftlichen, aber höheren Standpunkt aus betrachtet, ist das Ergebnis der Studie überaus positiv. Denn allein die Vorstellung, wir wüßten, welche Diät die wirksamste ist, treibt Angstschweiß auf die Stirn. Sofort würden die ideologisch verbohrten, lustfeindlichen Gutmenschen im Tarn-Gewand der Vernunft diktieren, was tagtäglich zu speisen ist, etwa Magerkäse und Nudeln mit Gurke in Olivenöl. Oder rein Rohkostiges. Einfach grauenhaft!
Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Selbst wenn Diätkonzepte noch so plausibel klingen, in der Praxis bringen sie Dicken alle gleich wenig