Obst und Gemüse senken das Sterberisiko durch KHK

OXFORD (hub). Jeder Apfel, jede Kiwi und jede Paprika senkt das Sterberisiko durch KHK um vier Prozent - wenn täglich konsumiert. Das hat die EPIC-Herzstudie ergeben.

Veröffentlicht:

Aus einem Zeitraum von 8,4 Jahren wurden die Daten der 313.074 Männer und Frauen der EPIC-Herzstudie ausgewertet.

Die Teilnehmer stammten aus acht europäischen Ländern, waren im Mittel 54 Jahre alt und hatten zuvor weder einen Herzinfarkt, noch einen Schlaganfall. Erfasst wurde unter anderen der Konsum von Obst und Gemüse.

Innerhalb der Beobachtungszeit starben 1636 Teilnehmer infolge einer KHK. Entsprechend ihres täglichen Obst- und Gemüseverzehrs haben die Forscher die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt: jene mit weniger als drei Portionen und jene mit drei, vier, bis hin zu acht Portionen am Tag (Eur Heart J online).

Bei einer Verzehrmenge von acht Portionen Obst und Gemüse am Tag war das Sterberisiko infolge einer KHK um 22 Prozent gesenkt.

Ein solch hoher Konsum wurde immerhin von fast jedem fünften Teilnehmer (18 Prozent) erreicht. Doch auch bei weniger als acht Portionen wurde ein deutlicher positiver Effekt registriert.

Dieser lag ab mehr als zwei Portionen Obst und Gemüse pro Tag für jede Portion rechnerisch bei je vier Prozent pro Portion.

Ab dem dritten Apfel sinkt das Sterberisiko also um vier, ab der vierten Kiwi um acht Prozent, bis hin zu 22 Prozent.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Immer das Positive kommunizieren!

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Studie aus Israel

Xanthelasma palpebrarum: Doch kein erhöhtes Herzinfarktrisiko?

Gemeinsamer Bundesausschuss

G-BA: prüft Neufassung von Pflegerichtlinien

Kommentare
Christoph Polanski 25.01.201114:41 Uhr

Neue Vermarktug von Obst und Gemüse in der Dioxin-Era

In der Dioxin-Zeit ist wieder die Lebensmittelindustrie aktiv geworden und will uns das Ost und Gemüse schmackhaft machen. Sehr gute Idee die Lager leer zu kriegen.
Als Standartfrage bei der Anamneseerhebung müsste man Zahl der Obst- und Gemüsemahlzeiten pro Tag einfügen. Wenn die Patienten tatsächlich in der Lage wären 8 Obst- und Gemüsemahlzeiten pro Tag einnehmen werden wir noch mehr Kunden in den Praxen mit Blähbäuchen und sonstigen funktionellen Magendarmerkrankungen freuen. Übergewicht, Diabetes wie auch Fettleber werden mit Sicherheit zunehmen. Immerhin wesentlich kann man dann sie billiger als die KHK behandeln – weniger essen!

Dr. Thomas Georg Schätzler 25.01.201108:44 Uhr

"One or two apple a day, keeps the doctor away!"

Diese Äpfel sind nicht ganz so knackig wie es scheint. Denn selbst wenn EPIC für "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Heart study" steht, werden die hier referierten Ernährungsdaten auch von den Autoren als "observational study" oder auch "follow-up study" bezeichnet. Jedem/r Biostatistiker/-in stehen ob einer scheinbar linearen Absenkung der Sterberate von -8% bis -22% bei vier bis acht Portionen Obst und Gemüse am Tag die Haare zu Berge. Und wie soll man den Sprung von -4% auf -8% bei der Steigerung von 3 auf 4 Portionen Obst und Gemüse erklären?

Letzte offene Frage: bei wie viel tgl. Obst und Gemüseportionen wird die Sterberate um 100% gesenkt? Fragt sich mit besorgten, kollegialen Grüßen
Ihr Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Reformperspektiven

GKV in Geldnot: Das raten fünf Gesundheitsökonomen

Lesetipps
Nahaufnahme der Hände einer Anästhesistin, die eine Atemmaske über das Gesicht einer Patientin hält, um eine Vollnarkose einzuleiten.

© Friends Stock / stock.adobe.com

Langzeitstudie

Lange Vollnarkosen gehen wohl mit kognitivem Abbau einher

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung