Ozontherapie - neue Option bei chronischen Rückenschmerzen

FRANKFURT/MAIN (run). Bei Patienten mit einem Bandscheibenvorfall oder degenerativen Veränderungen und chronischen Schmerzen im Lumbalbereich erproben Radiologen in Frankfurt ein neues Verfahren mit Erfolg - die Chemonukleolyse mit Ozon.

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Bei dem Verfahren wird mit einer dünnen Nadel die Bandscheibe punktiert und ein Ozon-Sauerstoffgemisch injiziert, wie Professor Thomas Vogl vom Universitäsklinikum Frankfurt erläutert. "Indiziert ist das Verfahren vor allem bei Patienten mit Schäden im Bereich des Annulus fibrosus und Nucleus pulposus, bei denen medikamentös und physikalisch keine ausreichende Schmerzlinderung erreicht wurde", so der Direktor des Zentrums für Radiologie zur "Ärzte Zeitung".

Bei den bisher mit Chemonukleolyse behandelten 20 Patienten habe eine Anwendung genügt, um für mindestens drei Monate schmerzfrei zu werden, berichtet Vogl. Wiener Kollegen, die das Verfahren schon bei mehreren 100 Patienten erprobt hätten, gingen von einer Erfolgsquote von 75 Prozent aus. Nach ihren Erfahrungen blieben einige Patienten sogar sechs Monate und mehr schmerzfrei. Voraussetzung seien die korrekte Wirbelsäulenbelastung beim Heben und Tragen sowie eine moderate sportliche Betätigung.

"Kommt es erneut zu Schmerzen, kann die Ozon-Injektion ein weiteres Mal erfolgen", so Vogl. Dies ist etwa bei 30 Prozent der Patienten nötig. Bisher seien keine Komplikationen durch das Ozon aufgetreten. Der minimalinvasive Eingriff habe sogar den Vorteil, daß keine schmerzhaften postoperativen Narben entstünden und der Spinalkanal nicht beeinträchtigt werde.

Ärzte, die Patienten betreuen, die für diese Behandlung eventuell in Frage kommen, können sich wenden an: t.vogl@em.uni-frankfurt.de

Lesen Sie dazu auch: Studie belegt Nutzen der Ozon-Chemonukleolyse

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