PET-Scan weist Alzheimer vor Symptomen nach

NEW YORK (dpa). Aufnahmen vom Gehirn mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) lassen eine beginnende Alzheimer-Erkrankung schon neun Jahre vor dem Auftreten erster Symptome erkennen. Mit dem Verfahren werden leichte Veränderungen im Hippocampus erfaßt, einer für das Gedächtnis wichtigen Hirnregion.

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Bei sechs von sieben Menschen mit einer verringerten Stoffwechselaktivität im Hippocampus setzten ein knappes Jahrzehnt später die typischen Alzheimer-Symptome ein, haben US-Forscher vom Team um Dr. Lisa Mosconi von der Universität New York berichtet. Sie stellten jetzt die Ergebnisse ihrer Untersuchung auf einer internationalen Alzheimer-Tagung in Washington vor.

Ihre Untersuchung schloß 53 gesunde Menschen mittleren Alters ein, die über einen Zeitraum von 24 Jahren beobachtet wurden. Sechs von ihnen haben seitdem Merkmale von Morbus Alzheimer entwickelt, etwa Vergeßlichkeit und leichte Erregbarkeit. Bei ihnen wurde zuvor mittels PET eine verringerte Aktivität im Hippocampus festgestellt.

Das Ergebnis könnte Medizinern einmal erlauben, Mitglieder aus Familien vorzeitig zu testen, bei denen Alzheimer vermehrt auftritt. Der Ausbruch der Krankheit ließe sich dann möglicherweise durch Medikamente hinauszögern.

Eine japanische Studie, die ebenfalls auf dem Kongreß vorgestellt wurde, zeigte, daß Menschen, die viel Frucht- und Gemüsesäften mit Polyphenolen trinken, seltener Alzheimer bekommen. Einen gewissen Nutzen haben offenbar auch Gedankenspiele und andere Aktivitäten, die das Hirn trainieren, sowie ein geselliges und abwechslungsreiches Leben.

Eine Zwillingsstudie aus Schweden deutet darauf hin, daß schwere Entzündungen des Zahnfleisch, erkennbar an dem Verlust eines oder mehrerer Zähne vor dem 35. Lebensjahr, das Alzheimer-Risiko vervierfachen. Die Untersuchung mit 109 eineiigen Zwillingen bestätigte, daß ein Schlaganfall in jüngeren Jahren das Risiko für Morbus Alzheimer sogar versechsfacht.

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