Rheumakranke leben mit Biologika länger
Patienten mit Rheumatoider Arthritis sind länger am Leben, wenn sie mit Biologika anstatt der konventionellen Basistherapie behandelt werden. Das zeigt die Auswertung eines Registers, die jetzt beim europäischen Rheumatologenkongress vorgestellt wurde.
Veröffentlicht:BERLIN (gvg). Patienten mit Rheumatoider Arthritis, die mit Biologika behandelt werden, leben länger als Patienten, die eine konventionelle Basistherapie (DMARD) erhalten. Das zeigt eine Auswertung des deutschen Biologika-Registers RABBIT.
Bei einer mittleren Beobachtungszeit von 3,4 Jahren starben 197 RA-Patienten, die eine konventionelle DMARD-Therapie erhalten hatten (20,1 pro 1000 Patientenjahre).
Bei den Patienten, die TNF-alpha-Blocker erhalten haben, liegt die Mortalität im RABBIT-Register bei 11,3 pro 1000 Patientenjahre.
Der Unterschied ist hoch signifikant. Die Mortalität der Patienten mit Rituximab-Therapie ist mit 13,8 pro 1000 Patientenjahre ähnlich niedrig.
Wegen der geringeren Patientenzahl ist das im Vergleich zu DMARD-Patienten aber nicht signifikant. Alle Daten wurden adjustiert für Alter, Geschlecht und acht verschiedene Begleiterkrankungen.
Medikament wohl primär nicht entscheidend
Wie Dr. Joachim Listing vom Deutschen Rheumaforschungszentrum Berlin beim europäischen Rheumatologenkongress (EULAR) in Berlin erläuterte, korreliert die bessere Lebenserwartung bei Biologikatherapie mit einer geringeren Krankheitsaktivität.
Patienten mit einem DAS28-Score von unter 4,1 hatten eine im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden normale Lebenserwartung - unabhängig von der Art der Therapie. Entscheidend ist also möglicherweise nicht das Medikament, sondern die Frage, wie effektiv es gelingt, die RA zu kontrollieren.
Auch nach Adjustierung für die klinische Effektivität blieb allerdings ein Vorteil für die TNF-alpha-Blocker bestehen. Woran das liegt, blieb offen.
Analysiert wurden Daten von 8613 Patienten des RABBIT-Registers (Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologikatherapie), an dem sich über 350 Rheumatologen aus Deutschland beteiligen.
Um Vergleiche zu ermöglichen, enthält das Register Daten sowohl von Biologika-Patienten als auch von Patienten, die konventionelle DMARD erhalten.