Britische Studie
Schlaganfall zerstört soziale Kontakte
LONDON. Ein Schlaganfall kann sich negativ auf das soziale Netzwerk einer Person auswirken, haben Forscher der City University London dokumentiert (JSLHR 2016; 59: 772-783).
Der Kontakt zu den Kindern und Verwandten blieb ziemlich stabil, heißt es in einer Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie. Allerdings berichteten viele Überlebende eines Schlaganfalls, dass sich die Zahl der Freunde, die sie sahen, signifikant reduzierte. Vor dem Schlaganfall sagten 14 Prozent, dass sie einen oder keinen Freund hätten; sechs Monate nach einem Schlaganfall stieg diese Zahl auf 36 Prozent, wobei 20 Prozent angaben, gar keinen engen Freund zu haben.
Das Team der City University befasste sich mit 87 Überlebenden von zwei Schlaganfallstationen in London. Sie führten mit den Teilnehmern zwei Wochen, drei Monate und sechs Monate nach dem Schlaganfall eine Befragung durch und analysierten dabei Kriterien, wie soziale Beziehungen einschließlich Frequenz der Kontakte zu Freunden sowie Verwandten und Zufriedenheit bezüglich dieser Kontakte.
Ein Faktor, der die Personen besonders dem Risiko des Kontaktverlusts zu ihrem sozialen Netzwerk aussetzt, ist die Aphasie, heißt es in der Mitteilung. Bei etwa 15 Prozent der Überlebenden eines Schlaganfalls ist die Aphasie ein Zustand, der ein Leben lang anhält und Grund für viel Frustration ist. Neuste Forschungen weisen darauf hin, dass dies die Fähigkeit der Person, zufriedenstellende soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten, erschweren kann, sogar mehr als die Schwere des Schlaganfalls oder die körperliche Einschränkung. (eb)