DDG erinnert an erhöhte Risiken

Schwangerschaftsdiabetes: Nachsorge nach Geburt wichtig!

Frauen mit Gestationsdiabetes sollten nach der Geburt vom Hausarzt regelmäßig untersucht werden, betont die DDG. Betroffene haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Gefäßerkrankungen.

Veröffentlicht:
Die Babys sind da, ein Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft sollte aber auch nach der Geburt Anlass für eine regelmäßige Nachsorge sein.

Die Babys sind da, ein Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft sollte aber auch nach der Geburt Anlass für eine regelmäßige Nachsorge sein.

© Liaurinko / Fotolia

Berlin. Gestationsdiabetes (GDM) zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Betroffene haben nach der Geburt zudem ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, und zwar auch dann, wenn sich der Glukosespiegel nach der Entbindung (erst einmal) wieder normalisiert hat. Wichtig ist daher die Nachsorge in der hausärztlichen Versorgung, betont die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)in einer Mitteilung.

Das Risiko für Gestationsdiabetes steigt mit dem Alter. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken 2,5 Prozent der Schwangeren unter 20 Jahren daran, von den über 45-Jährigen hingegen nahezu 16 Prozent, berichtet Dr. Heinke Adamczewski aus Köln in der Mitteilung. Für die Sprecherin der DDG-Arbeitsgemeinschaft Schwangerschaft kommt dies einem Prädiabetes der werdenden Mutter gleich; mitsamt den damit verbundenen Risiken für Folgeerkrankungen und Spätfolgen.

Zehnfach erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes

Wie sehr ein dekompensierter Glukosestoffwechsel in der Schwangerschaft die spätere Gefäßgesundheit und auch das Diabetesrisiko negativ beeinflussen kann, belegt der Kieler Diabetologe Dr. Helmut Kleinwechter in der Mitteilung mit konkreten Studien-Zahlen: Demnach haben Frauen mit einem Gestationsdiabetes ein zehnfach erhöhtes Risiko, binnen 10 bis 25 Jahre an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Mit Gestationsdiabetes verbunden ist auch das Risiko für ein metabolisches Syndrom. Dazu zählen in erster Linie Adipositas, Hypertonie sowie Glukose- und Fettstoffwechselstörungen.

Verdoppeltes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

„Gestationsdiabetes verdoppelt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall innerhalb der kommenden zehn Jahre, auch unabhängig von dem möglichen Auftreten eines manifesten Diabetes“, betont Kleinwechter. Er plädiert daher bei Frauen mit GDM in der Vorgeschichte regelmäßig Blutdruck, Lipide und weitere kardiovaskulärer Risikofaktoren im Blick zu haben. Nicht nur das etablierte GDM-Screening während der Schwangerschaft, sondern auch eine umfassende Nachsorge sind wichtig, mahnt der Diabetologe.

Kleinwechter rät zu einem Untersuchungsintervall von allen zwei bis drei Jahre nach diagnostiziertem GDM, und zwar speziell bei Frauen, die in der Schwangerschaft älter als 35 Jahren waren. „Bei regelmäßigen Untersuchungen in den hausärztlichen Praxen können dann Veränderungen bei Betroffenen sehr früh erkannt und behandelt werden.“ (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

© Springer Medizin Verlag

Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Design der CASPAR-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modi?ziert nach [2]

Diabetische Polyneuropathie

Capsaicin-Pflaster: Wirkung kann bei Mehrfachanwendung zunehmen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Abb. 1: Empfohlene Messfrequenz von geschätzter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR) und Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnis (UACR) sowie Therapieindikation

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9, 11, 12]

Kardiorenaler Schutz bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Frühe Diagnostik und leitliniengerechte Risikosenkung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Bayer Vital GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg