Vitamin-D-Mangel hat weitreichende Folgen

Die negativen Folgen eines Vitamin-D-Mangels für die Gesundheit der Knochen sind hinreichend bekannt. Mittlerweile ist jedoch klar: Ein Vitamin-D-Mangel wirkt sich auch ungünstig auf andere Organe aus.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (ikr). Vitamin D sowie dessen aktive Endform, das D-Hormon, tragen vermutlich durch multiple ossäre und muskuläre Effekte besonders zur Reduktion nicht-vertebraler Frakturen bei.

Vitamin D stimuliert die enterale Kalzium-Resorption und den Einbau von Kalzium in die Knochenmatrix, hemmt die Überfunktion der Nebenschilddrüsen und wirkt auf den Knochenumbau zugleich antiresorptiv und leicht anabol.

Ein Vitamin-D-Mangel führt zu Muskelschmerz, -schwäche und -funktionsverlust, begünstigt also Stürze und Frakturen. Inzwischen wurde gezeigt, dass eine ausreichende Versorgung genau das Gegenteil bewirkt.

Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D wirkt sich offenbar nicht nur ungünstig auf die Knochengesundheit aus. Patienten mit Vitamin-D-Mangel haben auch vermehrt Erkältungskrankheiten, KHK, Rheuma und Diabetes.

Bei einem niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel ist etwa das Erkältungsrisiko um 40 Prozent höher als bei ausreichender Vitamin-D-Versorgung. Das hat eine US-Studie mit etwa 19.000 Teilnehmern ergeben (Arch Int Med 2009; 169: 384).

Und in der Health Professionals Follow-up Study war das Risiko für einen Myokardinfarkt bei Männern mit Vitamin-D-Mangel (Plasma-25-OH-Vitamin D von höchstens 15 ng / ml) um den Faktor 2,4 höher als bei Gleichaltrigen mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung (Plasma-25-OH D von mindestens 30 ng / ml).

Selbst unter Berücksichtigung von KHK-Risikofaktoren wie positive Familienanamnese, Hypertonie, ungünstiges Lipidprofil und Übergewicht war das MyokardinfarktRisiko bei niedrigen Vitamin-D-Werten immer noch verdoppelt (Arch Intern Med 2008; 168: 1174).

Lesen Sie dazu auch: Täglich Vitamin D spätestens ab 60 Jahre

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Maternale Risdiplam-Behandlung

Erfolgreiche Therapie bei einem Fetus mit spinaler Muskelatrophie

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Fünf Studien

Lohnt sich Blutdrucksenkung unter 120 mmHg?

Maternale Risdiplam-Behandlung

Erfolgreiche Therapie bei einem Fetus mit spinaler Muskelatrophie

MASAI-Studie

KI könnte das Mammografiescreening effizienter machen

Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ein Arzt ist im Gespräch mit seinem Patienten. Der Arzt hält ein Herzmodell in der Hand.

© rocketclips / stock.adobe.com

Zwei Millionen Erwachsene untersucht

Zehn Jahre länger leben ohne fünf kardiovaskuläre Risiken