Von Kopf- bis Bauchweh: Globuli helfen

Von Ursula Armstrong Veröffentlicht:

Kinder, auch Neugeborene und Säuglinge, sprechen oft besser auf Homöopathika an als Erwachsene. Das ist die Erfahrung vieler Ärzte und wird als Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie angeführt.

Bewährt haben sich Homöopathika sowohl bei akuten als auch bei chronischen Krankheiten von Kindern. Und auch als begleitende Therapie zur konventionellen Behandlung. Das hat etwa das Modellprojekt "Homöopathie in der Pädiatrie" gezeigt, das 1995 am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München initiiert wurde. Kinder, denen die konventionelle Medizin nicht überzeugend geholfen hatte, wurden regelmäßig begleitend homöopathisch behandelt. Das Modellprojekt war so erfolgreich, dass die Klinik Assistenzärzte mit homöopathischer Erfahrung angestellt hat und dass das Projekt heute von Krankenkassen getragen wird.

Bei vielen akuten und chronischen Krankheiten wird an der Münchner Kinderklinik nun auf Wunsch eine homöopathische Begleitbehandlung angeboten, etwa bei Bronchitis, Gastroenteritis, Asthma, Neurodermitis, neurologischen oder onkologischen Erkrankungen. So sei bei zehn von 28 Kindern mit Tics bei einer homöopathischen Therapie der Tic verschwunden, bei sieben sei eine deutliche Besserung eingetreten, berichtete die Projektleiterin, die Kinderärztin Dr. Sigrid Kruse, von einer Studie des Modellprojekts. Bei fünf von 30 Kindern mit rezidivierenden Kopfschmerzen traten keine Schmerzen mehr auf nach einer homöopathischen Behandlung von ein bis drei Monaten Dauer. Sieben Kinder berichteten von einer deutlichen Besserung, vier Kinder hatten eine leichte Besserung.

Für Ärzte, die mit der Homöopathie noch nicht so erfahren sind, bietet es sich also an, bei Kindern symptombezogen homöopathische Mittel einzusetzen.

Für die Dosierung bei Kindern empfiehlt die Deutsche Homöopathie Union (DHU) in Karlsruhe als "Faustregel" die Potenzierung D6 bei akuten Krankheiten. Säuglinge und Kleinkinder erhalten bis zur Besserung der akuten Symptome stündlich drei Globuli, aber nicht länger als einen halben Tag - andere Experten empfehlen für Säuglinge nur einen Globulus. Bei Besserung gibt es bis zum Abklingen der Symptome dreimal täglich drei Globuli. Schulkinder nehmen jeweils fünf Globuli. Homöopathika gibt es auch als Tabletten. Eine Tablette entspricht drei bis fünf Globuli.

Globuli werden unter die Zunge gelegt, dort lässt man sie zergehen. Für Kleinkinder kann man die Globuli auch in Wasser auflösen und das dem Kind zum Trinken geben. Bei Säuglingen werden die Globuli zwischen Unterlippe und Kiefer in die Mundschleimhaut gelegt. Tabletten können zu Pulver zerstoßen werden. Wird das kranke Kind noch gestillt, kann das Mittel als zerstoßene Tablette vor dem Stillen auf die Brustwarze aufgetragen werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Mutter das Mittel einnimmt, dann kommt es über die Muttermilch dem Kind zugute.

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