Apollo-Umfrage
Zu lange am Smartphone: Jedes zweite Kind klagt über Beschwerden
Augenprobleme, Nackenverspannungen, Konzentrationsschwierigkeiten: Übermäßiger Konsum digitaler Medien wirkt sich auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus. Das hat eine Umfrage des Augenoptik-Unternehmens Apollo ergeben.
Veröffentlicht:Schwalbach. Mehr als die Hälfte der deutschen Kinder und Jugendlichen zwischen 4 und 14 Jahren leidet unter Beschwerden, die auf die übermäßige Nutzung von Handy, Tablet & Co. zurückzuführen sind. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Online-Umfrage der YouGov GmbH im Auftrag des Augenoptik-Unternehmens Apollo. Befragt wurden 1.054 Eltern.
Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der Kinder und Jugendlichen leidet unter Augenproblemen, rund ein Viertel (27 Prozent) unter Verspannungen und Nackenschmerzen. Auch Nervosität, Unruhe und Konzentrationsprobleme führen 38 Prozent der Eltern auf die Nutzung digitaler Medien zurück.
Stundenlange Begleiter
Kein Wunder, denn 84 Prozent der 10- bis 14-Jährigen haben regelmäßig ein Smartphone in der Hand, bei den Jüngeren von 4 bis 9 Jahren sind es ebenfalls knapp die Hälfte. Auch Tablets sind gefragt: Für 52 Prozent der Digital Natives aus der Generation Alpha sind Tablets regelmäßige Begleiter.
Dass die Dauer teilweise ausartet, belegt die Umfrage ebenfalls: Mehr als 70 Prozent der 10- bis 14-Jährigen haben täglich mehr als zwei Stunden einen Bildschirm vor Augen, selbst bei den 4- bis 9-Jährigen ist es bereits mehr als ein Viertel, das sich jeden Tag mehr als zwei Stunden dem Bildschirm aussetzt.
Die Nutzung von Smart Devices - vor allem über mehrere Stunden - fördere eine Lebensweise, die gerade bei Heranwachsenden oft problematisch sei, so das Unternehmen. „Kinder und Jugendliche verbringen weniger Zeit an der frischen Luft, Bewegung und der Blick in die Ferne bleiben oft auf der Strecke“, erläutert Apollo-Experte Henrik Möwes.
Zu wenig Zeit an frischer Luft
Das bestätigt auch die aktuelle Umfrage: Nur 48 Prozent der Kinder und Jugendlichen verbringen bis zu zwei Stunden pro Tag an der frischen Luft. Und gerade das ist im Kindes- und Jugendalter riskant.
Denn in dieser Zeit findet der Großteil des Augenwachtsums statt. Fokussiert das Auge zu oft und zu lange in die Nähe z.B. bei der Nutzung von Smart Devices oder bei Schulaufgaben, kann dies zu Kurzsichtigkeit führen.
Bereits 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 4 und 14 Jahren benötigen eine Sehhilfe. Möwes sieht hier vor allem die Eltern in der Pflicht, die laut Umfrage nämlich häufig (59 Prozent) mit einer Einschränkung der Medienzeit reagieren, wenn sie Beschwerden wahrnehmen. (kaha)