Modellstudiengang
Auch an der Uni Bielefeld kann man jetzt Medizin studieren
Für den neuen Medizinstudiengang kooperiert die Universität Bielefeld mit Partnerkliniken und Hausärzten. 60 Medizinstudierende nehmen im Oktober ihr Studium auf.
Veröffentlicht:Bielefeld. An der Universität Bielefeld ist der Startschuss für den Lehrbetrieb an der neuen Medizinischen Fakultät OWL gefallen. Damit könne man in NRW nun an acht staatlich getragenen Unis Medizin studieren, sagte Wissenschaftsministern Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) bei einem Festakt. Die ersten 60 Studierenden starten laut Hochschule zum Wintersemester am 11. Oktober.
Der Modellstudiengang gehört zu den Projekten, mit denen die Landesregierung auch den Mangel an Landärzten bekämpfen will. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) betonte bei der Feierstunde, Allgemeinmedizin und hausärztliche Versorgung würden gestärkt. Rund drei Jahre Planungsarbeit waren vorausgegangen.
Junge Menschen frühzeitig in die Region holen
Für den neuen Medizinstudiengang kooperiert die Uni Bielefeld mit Partnerkliniken und Hausärzten. „Im Ärztekammerbereich Westfalen-Lippe gab es bis dato nur die Standorte Bochum und Münster für ein Medizinstudium“, sagte Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL, Professor Claudia Hornberg. Für eine langfristig gute ärztliche Versorgung müsse man junge Menschen frühzeitig in die Region holen, ihnen eine gute Ausbildung bieten – in der Hoffnung, dass sie vor Ort bleiben.
Bewusst hatte sich die Uni für einen Modellstudiengang entschieden: Anders als im Regelstudium der Medizin, in dem die Studierenden vergleichsweise spät Praxisluft schnuppern, setzen die meisten der Modellstudiengänge auf frühen Praxisbezug, so auch in Bielefeld, wo der Patientenkontakt schon im ersten Semester beginnen soll.
Hornberg zufolge sollen Studierende neben der klinischen Ausbildung an den Standorten Evangelisches Klinikum Bethel, dem Klinikum Bielefeld und dem Klinikum Lippe auch Erfahrungen bei niedergelassener Haus- und Fachärzten sammeln. (dpa)