Aufhebung der Impfpriorisierung
Impfen geht vor: Sachsen sollen auf nicht unbedingt notwendige Arztbesuche verzichten
Damit in den Hausarztpraxen möglichst viele Kapazitäten fürs Impfen frei sind, sollen Patienten in Sachsen in den nächsten Wochen nur noch in dringenden Fällen Ärzte aufsuchen.
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Impfung gegen COVID-19. In sächsischen Hausarztpraxen sollen die Impfungen ab dem 24. Mai Vorrang haben. Andere Arztbesuche sollten, soweit möglich, aufgeschoben werden.
© Paul Sancya/dpa
Dresden. Im Zusammenhang mit der geplanten Aufhebung der Impfpriorisierung für alle Corona-Impfstoffe in den Arztpraxen in Sachsen wird es in den kommenden Wochen zu starken Einschränkungen im normalen Praxisbetrieb im Freistaat kommen.
Bis zu den Sommerferien sollten nicht notwendige Arztbesuche vermieden und nicht dringende Behandlungen verschoben werden, teilte das sächsische Sozialministerium am Freitag in Dresden mit. Darauf hätten sich die zuständige Ministerin Petra Köpping (SPD), der Sächsische Hausärzteverband, die KV Sachsen und die Sächsische Landesärztekammer verständigt.
Alles nicht dringliche verschieben
Die Impfpriorisierung entfällt wie berichtet zum 24. Mai für die niedergelassenen Ärzte. Die Sommerferien beginnen in Sachsen am 26. Juli, also in rund zehn Wochen. Bis dahin sollten Routine-Kontrolluntersuchungen, Besprechungen von Laborbefunden oder allgemeine Check-Ups „um einige Wochen“ verschoben werden. Notfälle würden „selbstverständlich“ weiterhin versorgt und dringende Behandlungen vorgenommen.
„Ich bitte alle, nicht unbedingt notwendigen Arzttermine zu verschieben“, sagte Köpping. Der Präsident der Landesärztekammer, Dr. Erik Bodendieck, ergänzte: „Um die absolut notwendige schnellere Durchimpfung mit zumindest einer Erstimpfung zu erreichen, ist Verständnis auch seitens der Patientinnen und Patienten notwendig, für diesen wichtigen Kraftakt auf nicht notwendige Arzttermine nochmals für eine kurze Zeit zu verzichten.“ (sve)