Sachsen-Anhalt
KVSA-Chef Böhme kritisiert Quotierung der Impfstoffmengen
Magdeburg. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt sieht in der Kontingentierung der Impfstoffe eine Gefahr für die Impfkampagne gegen die Corona-Pandemie. „Der Impfmotor kommt dadurch ins Stocken. Die Praxen benötigen Planungssicherheit zur Liefermenge. Es ist keine Zeit in den Praxen vorhanden, um ständig umzuplanen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jörg Böhme laut einer Mitteilung vom Sonntag. Ärzte bekämen weniger Impfstoff als bestellt und müssten deshalb Impftermine verschieben und Patienten vertrösten, hieß es weiter von der KV.
Das sorge für erheblichen Frust aufseiten der Praxisteams und der Patienten. Die erheblichen Kürzungen beim Vakzin von BioNTech/Pfizer führten dazu, dass zum Teil nicht einmal die Zweitimpfungen oder die Booster-Impfungen bei den unter 30-Jährigen möglich seien. Auch in der kommenden Woche werden die Impfstoffmengen für die Arztpraxen demnach wieder quotiert.
In der vergangenen Woche seien zwischen Montag und Samstag trotz der eingeschränkten Menge der Impfstoffe in den Praxen 100.585 Impfungen verabreicht worden, berichtete der Verband. 81.183 davon seien Auffrischungsimpfungen gewesen. Seitdem die Arztpraxen gegen Corona impfen dürfen, seien es noch nie so viele innerhalb einer Woche gewesen. „Hätte mehr Impfstoff zur Verfügung gestanden, wären es noch einige tausend Impfungen mehr gewesen. Der Bund bremst die Impfkampagne aus, die er gerade beschleunigen wollte“, kritisierte Böhme. (dpa)