Landtagswahl
Mecklenburg-Vorpommern: CDU-Gesundheitsminister holt einziges Direktmandat
Harry Glawe liegt mit seinem persönlichen Wahlergebnis deutlich über dem der Landespartei. In den neuen Landtag zieht auch der Arzt Dr. Harald Terpe von den Grünen ein.
Veröffentlicht:Schwerin. Die SPD kann sich nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern ihren Koalitionspartner aussuchen. Die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat mit 39,6 Prozent ein Ergebnis erzielt, das weit über dem der fünf weiteren im neuen Landtag vertretenen Parteien liegt. Der bisherige und mögliche neue Koalitionspartner CDU kommt nur noch auf 13,3 Prozent der Stimmen.
Da die SPD bis auf zwei Ausnahmen alle Direktmandate im Nordosten holte, wird der Landtag nach jetzigen Stand wohl auf 79 Abgeordnete erweitert. Nach der SPD ist die AfD weiterhin zweitstärkste Partei im Nordosten, allerdings kommt sie nur noch auf 16,7 Prozent der Stimmen.
SPD-Experten holen Direktmandate
Für die SPD kommen der gesundheitspolitische Sprecher Julian Barlén, Sozialministerin Stefanie Drese und Wissenschaftsministerin Bettina Martin über ihre direkt gewonnenen Wahlkreise erneut in den Landtag.
Für die CDU konnte lediglich Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe seinen Wahlkreis direkt gewinnen. Er lag mit 33 Prozent der Erststimmen deutlich über dem Trend seiner Partei. Aus der CDU wird der gesundheitspolitische Sprecher Sebastian Ehlers, der auf der Landesliste auf Platz zehn geführt wird, ebenfalls im neuen Landtag dabei sein.
Schwesig hat die Auswahl
Für die Linken (9,9 Prozent) , die mit zwölf Abgeordneten vertreten sein werden, zieht der gesundheitspolitische Experte Torsten Koplin in den Landtag ein, er war auf Platz zwei der Landesliste abgesichert. Für die neu im Landtag vertretenen Grünen (6,3 Prozent) wird unter anderem der Arzt Dr. Harald Terpe in den Landtag einziehen. Der Pathologe ist auch im Vorstand der Ärztekammer engagiert und war bereits im Bundestag.
Die SPD könnte außer mit dem bisherigen Koalitionspartner CDU auch Gespräche mit den Linken führen. Diese Konstellation hätte ebenfalls eine stabile Mehrheit. Beide Parteien haben schon einmal zwei Legislaturperioden lang die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern gestellt, damals mit Gesundheitsministerinnen von den Linken. Auch eine „Ampel“ aus SPD, Grünen und FDP (5,8 Prozent) ist möglich. (di)