Umgang mit Steuergeldern

Rechnungshof kritisiert mangelnde Instandhaltung der Mainzer Unimedizin

Zwischen 2009 und 2020 sind laut Prüfung pro Jahr im Durchschnitt 4,7 Millionen Euro zu wenig in den Erhalt der Substanz investiert worden, insgesamt in diesem Zeitraum 30 Prozent zu wenig.

Veröffentlicht:
Der Rechnungshof rügt Mängel in der Unimedizin Mainz: „Keine Instandhaltungsstrategie, sie reagiert auf Schäden.“

Der Rechnungshof rügt Mängel in der Unimedizin Mainz: „Keine Instandhaltungsstrategie, sie reagiert auf Schäden.“

© Andreas Arnold/dpa

Mainz. Die Prüfer des Rechnungshofs in Rheinland-Pfalz haben auch in diesem Jahr eine Reihe wunder Punkte im Umgang öffentlicher Stellen mit Steuern aufgezeigt, darunter auch eklatante Mängel bei der Instandhaltung der Universitätsmedizin in der Landeshauptstadt Mainz.

So hat die Universitätsmedizin nach Einschätzung von Jörg Berres, dem Präsident des Landesrechnungshofs, „keine Instandhaltungsstrategie, sie reagiert auf Schäden“. Zwischen 2009 und 2020 seien pro Jahr im Durchschnitt 4,7 Millionen Euro zu wenig in den Erhalt der Substanz investiert worden, insgesamt in diesem Zeitraum 30 Prozent zu wenig. „Das sind verdeckte Schulden.“ Die Prüfer haben zudem regelwidrige Auftragsvergaben an Handwerker festgestellt.

Auch nach Einschätzung des Wissenschaftsministeriums in Mainz muss die Unimedizin „ihre Strukturen und Anforderungen bei Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen strategisch besser aufstellen und planen“. „Es ist zu begrüßen, dass die Unimedizin bereits Veränderungen eingeleitet und diese dem Rechnungshof bereits mitgeteilt hat“, sagte Staatssekretär Denis Alt (SPD).

Kritik auch an Corona-Impfzentren

Kritik gab es auch an den Corona-Impfzentren: Die Wirtschaftsplanung und die Arztpraxen seien bei der Bedarfsplanung der Impfzentren in der Pandemie nicht hinreichend berücksichtigt worden, stellt der Rechnungshof fest. Allerdings habe es auch keine Blaupause und keine Pläne für die Einrichtung solcher Zentren gegeben. Mit Einrichtungen in interkommunaler Zusammenarbeit hätten jedoch nach den Berechnungen der Prüfer rund 8,5 Millionen Euro gespart werden können. Die Kosten pro Impfung hätten so zwischen 39 und 86 Euro gelegen. Es habe aber an wirtschaftlichen Anreizen gefehlt, Geld zu sparen. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Gesundheitliche Prognose ungewiss

Gerhard Trabert kann vorerst nicht in den Bundestag einziehen

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg