ÖGD soll gefördert werden

Sachsen-Anhalt will Amtsarztquote im Medizinstudium einführen

Für 20 Medizinstudienplätze über die Landarztquote gibt es fast 200 Bewerber. Jetzt soll in Sachsen-Anhalt auch eine Quote für Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst folgen.

Von Zieler Veröffentlicht:
Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt, will einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Amtsarztquote präsentieren.

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt, will einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Amtsarztquote präsentieren.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg. 192 Frauen und Männer haben sich in Sachsen-Anhalt bereits für einen der insgesamt 20 Studienplätze auf Basis des Landarztgesetzes beworben. Nun geht die im Vorjahr eingeführte Landarztquote in die zweite Runde. 140 Bewerbungen sind dazu fristgerecht eingegangen. 129 entsprechen den formalen Voraussetzungen.

„Deren Absender werden nun zu einem Online-Test eingeladen, der neben der allgemeinen Studierfähigkeit auch die Motivation und Eignung zur hausärztlichen Tätigkeit in einer ländlichen Region abfragt“, so Mathias Tronnier, geschäftsführender Vorstand der KVSA zum weiteren Prozedere. Die Ergebnisse des Tests fließen in die Gewichtung ein, wobei der Test mit 50 Prozent, Berufserfahrung mit 40 Prozent und die Abinote mit zehn Prozent zum Tragen kommen.

Die 20 besten Bewerber erhalten vom Land Sachsen-Anhalt einen Vertrag, der auch den Medizinstudienplatz an einer der beiden Unis im Land sichert. Studienbeginn ist das Wintersemester 2021/2022.

Modellprojekt läuft bislang gut

Das Landarztgesetz sieht vor, fünf Prozent der Medizinstudienplätze für künftige Landärztinnen und -ärzte zu reservieren. Studierende müssen sich verpflichten, nach Absolvierung der Facharztausbildung mindestens zehn Jahre als Hausärzte in einer ländlichen Region Sachsen-Anhalts zu arbeiten. Vor einem Jahr waren im Rahmen der Landarztquote 13 Frauen und sieben Männer zum Studium der Humanmedizin zugelassen. Sie sind alle noch „an Bord“.

Nicht mehr nur das Einser-Abitur sichere damit den Weg in die Allgemeinmedizin. „Wir geben auch jenen eine Chance, die bereits im Kontakt mit Patientinnen oder Patienten soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit bewiesen haben“, so Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). „Auch das Feedback der Studierenden aus der Runde bestätigt: die Landarztquote ist der richtige Weg“, ergänzt der neue KVSA-Vorstandsvorsitzende, Dr. Jörg Böhme.

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Derzeit sind 277,5 Hausarztstellen in Sachsen-Anhalt nicht besetzt und Prognosen zeigen, dass bis 2032 weitere 260 freie Stellen hinzukommen werden. „Die Zulassung von Studierenden über die Landarztquote ist ein weiterer wichtiger Baustein neben den zahlreichen Maßnahmen der KVSA, um die Menschen in den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts auch in Zukunft medizinisch versorgen zu können“, so Böhme. Zukünftig aber müsse die Anzahl der Studienplätze für Humanmedizin deutlich erhöht werden, um den Bedarf an Ärzten decken zu können.

In dieser Woche soll im Landtag der Gesetzentwurf zur Einführung einer Amtsarztquote beraten werden. Grimm-Benne begründete: „Amtsärztinnen und Amtsärzte tragen auch künftig eine große Verantwortung.“ Studierende, die über dieses Kontingent einen Studienplatz bekommen, müssen sich verpflichten, nach dem Studium mindestens zehn Jahre im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten.

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