Doping im Job

746.000 greifen zu Pillen

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STUTTGART. Rund 746.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg haben schon einmal rezeptpflichtige Medikamente genutzt, um im Job leistungsfähiger zu sein oder Stress abzubauen. Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2015 haben Fehlzeiten bei psychischen Erkrankungen im vergangenen Jahr um neun Prozent zugenommen.

Indes blieb der Krankenstand konstant bei 3,3 Prozent (Bundesdurchschnitt: 3,9 Prozent). Der Südwesten bleibt die Region mit dem niedrigsten Krankenstand.

Das IGES-Institut hat die Fehlzeiten aller erwerbstätigen DAK-Mitglieder im Südwesten ausgewertet. Befragt wurden zudem 5000 Beschäftigte im Alter von 20 bis 50 Jahren. Hochgerechnet 7,5 Prozent der Berufstätigen haben sich danach schon einmal mit leistungssteigernden oder stimmungsaufhellenden Medikamenten gedopt.

Knapp 100.000 Menschen betrieben regelmäßig Hirndoping.Eingesetzt würden dafür häufig Betablocker, Antidepressiva, Wachmacher oder ADHS-Medikamente. In Baden-Württemberg sei die Zahl der DAK-Versicherten, die eine Methylphenidat-Verordnung erhalten hätten, zwischen 2011 bis 2013 um 73 Prozent gestiegen.

Jeder zehnte Versicherte haben das Medikament bekommen, ohne dass die Kasse in den Behandlungsdaten Hinweise auf eine ADHS-Erkrankung habe finden können. Im Ergebnis konstatiert die DAK Gesundheit, es gebe eine "Grauzone" bei den Verordnungen.

Entgegen der landläufigen Meinung seien es insbesondere Erwerbstätige mit einfachen oder unsicheren Jobs, die zu Doping greifen, nicht dagegen Führungskräfte, heißt es in der Untersuchung. (eb)

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