Flüchtlinge in Nordgriechenland

DRK hilft mit mobilen Praxen

Die Situation der Flüchtlinge in Nordgriechenland spitzt sich zu. Hilfsorganisationen sind vor Ort - und kritisieren scharf.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schickt zwei mobile Gesundheitsstationen nach Nordgriechenland, um die Versorgung der Flüchtlinge zu stützen.

Die ersten Mitglieder des Teams trafen am Wochenende im Einsatzgebiet ein, sagte DRK-Sprecherin Alexandra Burck. 20 Ärzte und Pfleger sind am insgesamt viermonatigen Einsatz in Kooperation mit dem Finnischen Roten Kreuz beteiligt.

"Die mobilen Stationen decken das Leistungsspektrum einer vollständigen Allgemein-Praxis ab", erklärte Burck. "Wir können Diagnosen stellen, Medikamente verabreichen, Wunden und Verletzungen versorgen und kleine chirurgische Eingriffe durchführen."

Schwere Fälle würden an Kliniken verwiesen. Im Flüchtlingslager Idomeni wird das DRK-Team vorerst aber nicht präsent sein, da ausdrücklich bisher völlig von der Versorgung abgeschnittene Flüchtlinge versorgt werden sollen.

In Idomeni hingegen haben Kräfte von Ärzte ohne Grenzen in den vergangenen beiden Wochen mehr als 4000 Patienten behandelt. Die meisten haben Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen als direkte Folge der unzureichenden Unterbringung, der schlechten hygienischen Bedingungen und der Kälte, heißt es in einer Mitteilung.

Den am Freitag beschlossenen Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei kritisiert Ärzte ohne Grenzen scharf. "Das einzige Ziel des Paktes ist es, Menschen daran zu hindern, nach Europa zu kommen.

Wie es ihnen geht, spielt dabei eine untergeordnete Rolle", sagte Aurélie Ponthieu, Expertin für Flucht und Migration bei der Hilfsorganisation.

Der Pakt sieht vor, dass alle Flüchtlinge, die seit Sonntag illegal von der Türkei nach Griechenland übergesetzt haben, ab Anfang April zwangsweise in die Türkei zurückgebracht werden können. (jk)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Streit um Migrationspolitik

Umstrittener Tweet: Merz nimmt Lauterbachs Entschuldigung nicht an

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

NVL-„Jubel“, SCOT-HEART-Kritik – und die Soundmaschine

Schlecht für die Augen?

„Gutes" HDL-Cholesterin mit erhöhtem Glaukomrisiko assoziiert

Ernährung

Salzersatz senkt offenbar Risiko für Schlaganfall-Rezidive

Lesetipps
Personen greifen nach einer Angel mit Geldscheinen.

© mitay20 / stock.adobe.com

FAQ zum Zuschuss für angehende Ärzte

Weiterbildung: So kommen Sie an die Facharzt-Förderung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung