Einblicke in den Körper des Menschen
Mit Röntgenstrahlen fing einst alles an: Heute gibt es supermoderne Techniken, die faszinierende Bilder aus dem Inneren des menschlichen Körpers ermöglichen - wie eine Ausstellung bei Bayer in Leverkusen zeigt.
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Blick hinter die Schädeldecke, Gehirngefäße.
© Klinikum Großhadern
LEVERKUSEN. Schon immer träumten Mediziner davon, ihren Patienten ohne Operation in den Körper schauen zu können, um Diagnose und Therapie zu verbessern.
Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlung wurde dies möglich, heute liefern Computertomograph und Magnetresonanztomograph die Bilder, mit der Positronen-Emissionstomographie ist der nächste Schritt bereits getan.
Den "Einblicken in den Körper" hat Bayer eine neue Ausstellung in seinem Leverkusener Kommunikationszentrum gewidmet.
Zu sehen sind 60 Bilder aus CT und MRT. Bayer zeigt Ganzkörperaufnahmen, aber auch detaillierte Einblicke in einzelne Regionen und Organe des Körpers, etwa in das Herz oder den Schädel.
Daneben gibt es auch einige Bilder vom Inneren einiger Tiere und Pflanzen. Viele Aufnahmen sind farblich nachbearbeitet und wirken gerade dadurch besonders eindrucksvoll.
Einige MRT-Bilder sind explizit künstlerisch verfremdet - damit ist der Übergang vom medizinischen Bild zum Kunstwerk gemacht.
Für Laien gibt es am Anfang der Ausstellung eine kurze Einführung in die Technik von CT und MRT, dazu zu den jeweiligen Aufnahmen einige Erläuterungen.
Ärzte werden auf den Abbildungen noch mehr erkennen - etwa, dass der Patient adipös ist und einen Herzkatheter trägt, oder dass die Aufnahme wohl der Kontrolle eines Stents diente.
Gemacht wurden die Bilder auf der ganzen Welt: in den USA, Indien und Japan genau so wie in einer radiologischen Gemeinschaftspraxis in Frankfurt am Main. Zusammengetragen hat sie Siemens als Gerätehersteller.
Das Interesse am Thema kommt bei Bayer nicht von ungefähr. Das Unternehmen ist führender Hersteller von Kontrastmitteln, die diese Einblicke in ihrer Genauigkeit erst möglich machen.
"Nur die wenigsten Unternehmen verbinden Therapie und Diagnostik auf eine Weise wie wir", sagte Robert Hite, Leiter der Business Unit Diagnostic Imaging bei Bayer Vital.
Bayer entwickelte 1931 das erste intravenös injizierbare Kontrastmittel zur Röntgenanwendung und 1988 das erste Kontrastmittel für MRT. "Heute gehen wir eine Ebene tiefer auf die molekulare Bildgebung", sagte Hite. Damit sollen künftig etwa Diagnosen bei Demenzerkrankungen, Krebs und in der Kardiologie verbessert werden.
"Weiterentwickelte Kontrastmittel und auch Techniken sollen es zukünftig nicht nur ermöglichen, Krankheitsherde noch genauer zu lokalisieren, sondern auch früheste Anzeichen einer Krankheit zu erkennen", erläuterte in Leverkusen Dr. Gereon Maurer-van Os von Diagnostic Imaging.
Die öffentliche Ausstellung ist noch bis zum 13. Februar zu sehen, jeweils dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Informationen gibt es im Internet unter www.baykomm.bayer.de oder telefonisch unter 0214-30-501000. Bayer überlegt, die Schau nach ihrem Ende auch in großen deutschen Kliniken zu zeigen.